Viersen Lärmschutz für Dülken

Viersen · Jetzt gehr alles ganz schnell: Bis zum Jahresende wird die Gabionenwand zwischen Mevissenstraße und Bahnstrecke fertig sein. Das ist mehr als ein Versprechen der Deutschen Bahn, denn sonst gibt es kein Geld für die Maßnahme.

 Der Countdown für den Bau der neuen Lärmschutzwand zwischen Straße und Schiene läuft: Noch in diesem Jahr werden die Anwohner der Mevissenstraße in Dülken ruhiger schlafen können.

Der Countdown für den Bau der neuen Lärmschutzwand zwischen Straße und Schiene läuft: Noch in diesem Jahr werden die Anwohner der Mevissenstraße in Dülken ruhiger schlafen können.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Da ist die Bahn ganz auf Nummer sicher gegangen: Der Sockel für die 275 Meter lange Wand ist "gegossen und hart", sagte Michael Käufer, Leiter Produktionsdurchführung bei DB Netze in Düsseldorf. Oder anders gesagt: Als zum ersten Spatenstich eingeladen wurde, waren die Arbeiten, bei denen das Wetter den Bauarbeitern einen Strich durch den Zeitplan hätte machen können, bereits erledigt.

Nun ist ein 450 000 Euro teurer Lärmschutz gemessen an Maßstäben der Deutschen Bahn, eher ein kleines Projekt. Trotzdem waren der Konzernbeauftragte der Bahn für Nordrhein-Westfalen, Reiner Latsch, diverse Abgeordnete, Vertreter der Stadt und der Politik in Viersen zum Spatenstich gekommen. Denn bevor der Bau der Wand überhaupt und dann auch noch vorbei an allen Wartelisten beginnen jetzt konnte, hatte es "Gespräche bis in die obersten Etagen der Bahn" gegeben, erläuterte Bürgermeister Günter Thönnessen.

Dank an Uwe Schummer

Den Zugang dahin habe Uwe Schummer ermöglicht. Dafür, sagte Sozialdemokrat Thönnessen, müsse er den CDU-Bundestagsabgeordneten Schummer "über die Parteigrenzen hinweg ausdrücklich loben". Der so Angesprochene gab gerne zurück, wenn er etwas zum Wohl der Menschen tun könne, spiele die Fraktionszugehörigkeit keine Rolle. Auch er lobte, den städtischen Baudezernenten Gerd Zenses. Der habe während der Verhandlungen stets sofort reagiert, wenn etwas zu klären war. Neben den Verantwortlichen bei Bund und Land wurde die Bürgerinitiative gelobt, die seit Jahren gegen den Bahnlärm kämpft. Thönnessen: "Artikulierter Bürgerwille ist für die Politik sehr wichtig." Oder anders gesagt: Wenn die Dülkener nicht lautstark und immer wieder an ihr Problem erinnert hätten, wäre es vielleicht weniger schnell gegangen. Die lobende Erwähnung der Bürgerinitiative findet sich sogar in einer Mitteilung der Bahn wieder. Die, sagte der Bürgermeister, habe nie Zweifel daran gelassen, dass sie den Lärmschutz wolle, wenn sich denn Geld dafür finde. Das fand sich schließlich in Form von Mitteln aus dem Konjunkturpaket II. Die kamen infrage, weil an der Dülkener Wand ein Verfahren erprobt wird, das das Waldnieler Unternehmen Betafence, früher Rösler Draht, entwickelte. Die dreilagigen Schüttkörbe enthalten eine Schicht, die den Lärm besonders gut schluckt. Die zwei Meter hohe Wand beginnt am Bahnsteigende und grenzt zugleich die Bahnstrecke Richtung Viersen von der Mevissenstraße ab. Wegen der Konjunkturprogramm-Förderung muss der Bau bis zum Jahresende abgeschlossen und abgerechnet sein. Danach soll es entlang der Schienen nur noch halb so laut sein, sagt Käufer. FRAGE DES TAGES

(iffe)
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