Viersen Landwirte bei Mais in den Startlöchern

Viersen · Auf den Feldern herrscht Hochbetrieb. Mit dem einsetzenden Sonnenschein und den wärmeren Temperaturen haben die Landwirte mit der Arbeit begonnen.

 Der Boden hat jetzt die richtige Temperatur, um mit der Aussaat des Maises zu beginnen. Viele Landwirte sind jetzt bei der Arbeit auf den Feldern - wie auf dem Bild in Boisheim.

Der Boden hat jetzt die richtige Temperatur, um mit der Aussaat des Maises zu beginnen. Viele Landwirte sind jetzt bei der Arbeit auf den Feldern - wie auf dem Bild in Boisheim.

Foto: Busch

Der heutige Tag ist für Paul Christian Küskens ein wichtiger Tag: Der Kreis-Landwirt aus Niederkrüchten beginnt mit der Maisaussaat. "Meistens ist es so, dass wir um den 18. bis 20. April die Bodentemperaturen erreichen, um mit der Aussaat starten zu können. Diesmal ist es später, dafür waren wir im vergangenen Jahr etwas früher am Start. Die nassen und kalten Vormonate haben aktuell für die Verzögerung gesorgt", sagt Küskens.

Eine Bodentemperatur von zwölf Grad ist von Nöten, um mit dem Säen beginnen zu können. Aber auch wenn es später losgeht, so weiß der 53-Jährige aus seiner langjährigen Erfahrung, dass die Pflanzen enorm aufholen, wenn das Wetter entsprechend mitspielt. Wer Mais früher sät, kann nach einer Woche, auf dem Boden kniend, das erste zarte Grün sehen. Wer dagegen erst im Mai ausbringt, wenn es in der Regel bereits etliche Grad wärmer ist, der kann nach einer Woche bequem am Feldrand stehenbleiben und aufs Grün schauen, weil der Mais bedeutend schneller wächst.

Bei Mais sind neun Pflanzen auf einem Quadratmeter die Regel. Wenn Küskens früh sät, dann bringt er mehr Saatgut auf einem Quadratmeter aus, um eventuelle wetterbedingte Ausfälle zu kompensieren. Was schon lange in der Erde liegt, sind Sommergetreide und Frühkartoffeln. Beides kam schon Ende Februar aufs Feld. Mit den ersten hiesigen neuen Kartoffeln rechnet der Kreislandwirt aber erst Ende Mai, Anfang Juni. Er selber baut allerdings keine Erdäpfel an, sondern seine Anbauprodukte sind Mais, Weizen, Gras und Zuckerrüben.

In puncto Wetter wünschen sich die Landwirte derzeit warmes Wetter um die 15 Grad, aber der Regen darf nichtsdestotrotz fehlen. Es ist teilweise schon etwas trocken. "So alle zwei bis drei Tage tut ein wenig Regen gut", fügt er an. Allerdings braucht das Getreide, wenn es regnen sollte, besondere Beobachtung. Denn, wenn das Wetter warm und feucht ist, fühlen sich auch die im Boden befindlichen Pilze wohl und verteilen ihre Erreger auf die Pflanzen. Für die Landwirte bedeutet dies, dass die entsprechenden Spritzmittel bereit stehen und wenn nötig, in den Einsatz gehen. Dem Gras bekommen die warmen Temperaturen ebenfalls gut, aber auch hier gilt: Ein wenig Regen gehört dazu. Mit dem ersten Grasschnitt rechnet Küskens bereits Ende April/Anfang Mai. Für den Schnitt wünschen wir uns wieder trockenes Wetter wünschen", meint der Kreis-Landwirt.

Auf allen Böden können die Landwirte aber noch nicht in den Einsatz gehen. Die leichteren Böden mit höherem Sandanteil trocknen schneller ab und erwärmen sich entsprechend zügiger als tonige Böden. Das Rheinland ist aber generell später dran. So waren in der hiesigen Region vor Ostern erst neun bis zehn Prozent der Rüben gesät. In anderen trockeneren Gebieten, im Norden und Osten, lag der Anteil dagegen schon bis zu 70 Prozent. "Wir sind guter Dinge. Mit dem Wetter kann man es nie allen recht machen. Landwirte arbeiten mit der Natur und da gibt es auch schon einmal Wetterkapriolen, die man hinnehmen muss", sagt der Niederkrüchtener mit Gelassenheit.

Was allerdings vermieden werden könnte, sind die Probleme, die jetzt wieder vermehrt auftauchen. "Wenn Hunde im Herbst über die abgeernteten Felder laufen, sagt niemand etwas. Aber das einige Besitzer ihre Tiere in bestellte Felder laufen lassen ist nicht schön", bemerkt Küskens. Niedergetrampelte Reihen von Rüben im Vorend, platt gelaufenen Gras, das beim Schneiden nicht mehr erwischt wird, sind nur einige Beispiele. Es scheint, als wüssten manche Bürger nicht, dass es sich um Nahrungsmittelproduktionsflächen handelt. Der andere Faktor sind die wildlebenden Tiere, die derzeit Junge in den Feldern aufziehen und Ruhe brauchen.

(tref)
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