Kreis Viersen Landwirte blicken mit Sorge nach Frankreich

Kreis Viersen · Fälle der Blauzungenkrankheit beunruhigen die Kreislandwirte beim Treffen mit dem Landrat

 Landrat Andreas Coenen (r.) und Vertreter des Kreises Viersen tauschen sich mit Kreislandwirt Paul-Christian Küskens (2.v.r.) und Vertretern der landwirtschaftlichen Interessensverbände am Kreishaus in Viersen aus.

Landrat Andreas Coenen (r.) und Vertreter des Kreises Viersen tauschen sich mit Kreislandwirt Paul-Christian Küskens (2.v.r.) und Vertretern der landwirtschaftlichen Interessensverbände am Kreishaus in Viersen aus.

Foto: Benedikt Giesbers

"Es ist nicht nur eine schöne Tradition, sondern auch fruchtbar für die Zusammenarbeit, dass wir uns regelmäßig austauschen", sagte Landrat Andreas Coenen (CDU) im Rahmen des Kreisbauernfrühstücks im Viersener Kreishaus. Denn die Landwirtschaft sei prägend für den Kreis - im Hinblick auf die Wirtschaft wie auf die Kulturlandschaft.

In diesem Jahr hatten die Vertreter der Landwirtschaft und der Landfrauen im Kreis Viersen aber nicht nur positive Themen im Gepäck. "Besorgt blicken wir nach Frankreich", sagte Kreislandwirt Paul-Christian Küskens. Grund ist die Blauzungenkrankheit, eine virale Infektionskrankheit von Wiederkäuern wie Schafen, Rindern und Ziegen. In Frankreich und Österreich war der Erreger im Herbst nachgewiesen worden. Da die Tierseuche über Mücken übertragen wird, kann der milde Winter eventuell die Ausbreitung beschleunigen. Thomas Heil, der Dezernent für Verbraucherschutz beim Kreis Viersen, und der Kreis-Veterinär Helmut Theißen stehen diesbezüglich in Kontakt mit den europäischen Kollegen.

Eine gute Nachricht hatte der Kreis-Veterinär allerdings für die Landwirte im Kreis: Das Land Nordrhein-Westfalen steht kurz vor Abschluss des Verfahrens, nun "BHV1-frei" zu sein. Gemeint ist das Bovine Herpesvirus 1, das bei Rindern meist hoch ansteckende Viruserkrankungen verursacht. Kreislandwirt Küskens: "Das Zertifikat für das Land NRW vereinfacht den Handel mit Tieren - auch aus dem Kreis Viersen."

Beide Seiten - Kreisverwaltung wie die landwirtschaftlichen Vertreter - lobten die konstruktive Zusammenarbeit. "Der fachliche Austausch mit den Landwirtschaftsvertretern im Rahmen der Überarbeitung der Landschaftspläne im Landschaftsbeirat sowie im Ausschuss für Planung, Bauen und Umwelt erfolgen", sagt Andreas Budde, Dezernent für Planung, Bauen und Umwelt des Kreises Viersen. Darüber hinaus sind Informationsveranstaltungen vor Ort geplant.

Kreislandwirt Paul-Christian Küskens rührte schon einmal die Werbetrommel für die diesjährige Höfe-Tour. Interessierte können sich am 29. Mai aufs Rad schwingen und fünf Betriebe in und um Tönisvorst besuchen. Die Themen Milchvieh, Gemüse, Obst, Weihnachtsbaumkulturen und Ackerwirtschaft werden präsentiert. Landrat Andreas Coenen freut sich, dass die Radtour nach der Premiere 2015 eine Fortsetzung findet: "Es ist eine tolle Gelegenheit, Einblicke in die moderne landwirtschaftliche Produktion zu bekommen und sich von der Qualität der heimischen Produkte zu überzeugen."

(RP)
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