Kalle Wassong "Lasst uns friedlich und besonnen bleiben"

Viersen · Für Freitag hat die AfD eine Demonstration in Elmpt angekündigt. Die Ratsparteien und die Flüchtlingshilfe rufen zu einer Veranstaltung unter dem Motto "Herz statt Hetze" auf. Die Falken haben eine Gegendemonstration angemeldet.

Kalle Wassong: "Lasst uns friedlich und besonnen bleiben"
Foto: Franz Heinrich Busch (bsen)

Niederkrüchten Die Demonstration der AfD am kommenden Freitag in Elmpt ist in diesen Tagen das alles beherrschende Thema in der Gemeinde. Inzwischen hat der Ortsverband Schwalmtal der Falken eine Gegendemonstration angemeldet (Start um 18.30 Uhr an der Florianstraße). Die sechs im Gemeinderat vertretenen Parteien planen gemeinsam mit der Flüchtlingshilfe Niederkrüchten eine Veranstaltung unter dem Motto "Herz statt Hetze". Sie wird ab 19.30 Uhr in den Räumen und im Außenbereich der Gaststätte "Zur Post" gegenüber dem Rathaus stattfinden. Bürgermeister Kalle Wassong ruft dazu auf, ein deutliches Zeichen für Offenheit, Toleranz und Willkommenskultur zu setzen.

Herr Wassong, wie ist die Stimmung in der Gemeinde?

Wassong Ich habe einen positiven Eindruck. Ich bekomme viele Rückmeldungen von Bürgern, aber auch aus vielen Vereinen, die sich engagieren und bei der Veranstaltung "Herz statt Hetze" mitmachen wollen. Ich unterstütze die Aktion ausdrücklich und werde selbst mit meiner Frau und vielen Freunden ebenfalls teilnehmen. Auch mehrere Bürgermeister aus dem Kreis Viersen haben ihr Kommen zugesagt. Darum bin ich sicher, dass wir ein solidarisches Zeichen für Vielfalt und Offenheit in unserer Gemeinde setzen können. Ich werde mich gemeinsam mit allen demokratischen Kräften und Interessengruppen dafür einsetzen, dass in unserer Gemeinde das friedliche Miteinander von Menschen, gleich welcher ethnischen, kulturellen oder religiösen Prägung, geschützt wird.

Was ist Ihr Wunsch für Freitag?

Wassong Mein dringendster Appell an alle Teilnehmer: Lasst uns friedlich, besonnen und gewaltfrei bleiben. Wir sollten unseren Standpunkt mit Nachdruck deutlich machen. Aber Krawall und Gewalt schaden unserer Sache und nutzen nur der falschen Seite.

Es gibt sicherlich viele, die den Thesen der AfD nicht folgen, die sich aber trotzdem Sorgen machen, dass die Unterbringung von 2500 Flüchtlingen auf dem Flughafengelände die Gemeinde überfordert.

Wassong Grundsätzlich sehe ich es als unsere soziale Verpflichtung an, Menschen in Not zu helfen und sie willkommen zu heißen. Natürlich ist das für unsere Gemeinde eine riesige Herausforderung, und ich kann verstehen, dass das viele Menschen beunruhigt und verunsichert. Es herrscht großer Gesprächs- und Informationsbedarf. Dem möchte ich nachkommen und lade daher zu einem Bürgerdialog ein. Am Samstag, 21. November, stehe ich interessierten Bürgern von 10 bis 12 Uhr im Bürgerservice Elmpt für persönliche Gespräche zu Verfügung. Ein weiterer Bürgerdialog wird am Donnerstag, 17. Dezember, von 16 bis 18 Uhr im Verwaltungsgebäude Niederkrüchten an der Stadionstraße stattfinden.

(jo-s)
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