Brüggen "Lebendiges Spiel" zeigte Shakespeare in Häppchen

Brüggen · Die Teilnehmer des Schauspielkurses wurden in Dilborn zu Romeo und Julia, Hortense und Bianca.

 Große Emotionen zeigten die Teilnehmer auf der Bühne.

Große Emotionen zeigten die Teilnehmer auf der Bühne.

Foto: Busch

Auf der Bühne ist alles anders. Es wird anders gesprochen, gegangen, gesessen, geschaut. Auf der Bühne ist sicher auch einiges an Mut gefordert: Mut zur großen Geste, zur Pause, zur Langsamkeit, zur lauten Stimme, zur großen öffentlichen Emotion. Das muss man erstmal lernen. Und dies tun derzeit elf Männer und Frauen im Alter zwischen etwa 20 und 60 Jahren. Im "wahren Leben" mögen sie Auszubildende, Studenten, Berufstätige und Rentner sein - auf der Bühne sind sie Julia, Hortense, Richard der Dritte, Katharina, Bianca, Aemilia und viele andere Rollen mehr - aus Stücken von Shakespeare wie "Romeo und Julia", "Ein Sommernachtstraum", "Der Widerspenstigen Zähmung", "Richard der Dritte", "Wie es Euch gefällt" oder aus der "Komödie der Irrungen".

Im wirklichen Leben heißen sie Karim Krumstroh, Manfred Reiffs, Margret Schriewer, Gabireile Albrecht, Marietta Suwandy, Nadine Schaub, Uta Giebel, Martin, Sigrud und Tobias Hilland sowie Kai Bentzin. Sie alle gehören dem Schauspielkursus "Lebendiges Spiel" an, den die Schauspielerin Verena Bill leitet. Sie ist künstlerische Leiterin des Niederrheintheaters mit Sitz in Schloss Dilborn. Seit dem Herbst befassen sich die Kursteilnehmer intensiv mit Shakespeare: mit seinen Stücken, seiner Sprache und den Möglichkeiten, seine Werke auf die Bühne zu bringen.

Am Samstag präsentierten sie eine Stunde lang kleine Szenen aus den genannten Stücken. Mit dieser Zwischenpräsentation bewiesen die Kursteilnehmer, wie intensiv sie sich mit ihren Rollen befasst haben. So leicht ist es schließlich nicht, sich die Sprache von Shakespeare zu eigen und sie für das Publikum verständlich zu machen. Doch es gelang. Jede Szene wurde von den Laienschauspielern mit einer kurzen Einführung vorgestellt, darauf folgte eine gespielte Szene. In eher angedeuteten Kostümen lag es fast ausschließlich an der Sprache, der Mimik und Gestik, den Inhalt zu transportieren. Im gemeinsamen Spiel mehrerer Personen wurde deutlich, wie wichtig das Wechselspiel untereinander ist.

Viele der Kursteilnehmer sind schon über mehrere Jahre dabei. Das war auch den kurzen Aufführungen anzumerken: Viele Teilnehmer sind sehr souverän und sicher. Im übernächsten Jahr wird der Kursus ein Stück (welches, das wird sich in Kürze herausstellen) zum zehnjährigen Bestehen des Niederrheintheaters aufführen. Man darf gespannt sein.

(b-r)
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