Viersen Liebfrauenschule Mühlhausen vor Übernahme

Viersen · Auch viele Nettetaler besuchen das Gymnasium, das bisher die Schwestern Unserer lieben Frau führten

 Die Liebfrauenschule steht vor einem Trägerwechsel.

Die Liebfrauenschule steht vor einem Trägerwechsel.

Foto: Hüskes

Schon seit Längerem bemühen sich die Schwestern Unserer Lieben Frau, einen neuen Träger für die Mülhausener Liebfrauenschule zu finden. Knapp 130 Jahren waren sie selbst Träger, können dies aus Altersgründen aber nicht mehr. Das durchschnittliche Alter liegt bei 79 Jahren, Nachwuchs fehlt. Nachdem erste Gespräche mit den Maltesern 2016 ergebnislos blieben, nahmen die Schwestern im Sommer 2016 Kontakt zu der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper auf. Es wäre die erste Übergabe in die Hände der Dernbacher Gruppe.

Jetzt steht der Vertrag kurz vor dem Abschluss. In einer Stellungnahme des Klosters und der Dernbacher Gruppe heißt es: "Mit der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper konnte ein Partner gefunden werden, der beabsichtigt, die Liebfrauenschule in christlicher Tradition fortzuführen. Derzeit gehen die Kongregation der Schwestern Unserer Lieben Frau und die Dernbacher Gruppe von einer Übernahme der Liebfrauenschule zum Schuljahreswechsel 2017/2018 aus."

Die Liebfrauenschule hat einen weiten Einzugsbereich, der bis in die Stadt Nettetal reicht. Im Jahr 2014/15 wurden dort 25, im Jahr 2015/16 21 und im Jahr 2016/17 zehn Fünftklässler aus Nettetal angemeldet. Das Gymnasium in kirchlicher Trägerschaft wird durchaus als Alternative zum Werner-Jaeger-Gymnasium gesehen.

"Der Kontakt ist über Schulleiter Lothar Josten zustande gekommen. Ein früherer Schüler ist heute in der Geschäftsführung der Gruppe tätig", sagt Schwester Anneliese Stelzmann. Es folgten zahlreiche Gespräche. "Es sind noch keine Unterschriften geleistet worden. Die Gespräche sind noch nicht beendet und wir hoffen, eine Einigung zu erzielen", so Karina Wasch, Unternehmenssprecherin der Dernbacher Gruppe Katharina Kasper. Man warte derzeit auf eine Rückmeldung der Schwestern, die etwas zurückhaltend wären.

Schwester Anneliese nennt die Finanzierung als Knackpunkt. 94 Prozent der Kosten werden über das Land finanziert. Es bleibt ein Eigenanteil von sechs Prozent, in den vergangenen Jahren rund 415.000 Euro. Der Förderverein "Pro Schola", Stiftungsgelder und das Bistum Aachen füllten diese Lücke. Auch die Gemeinde steuerte 2014 einen freiwilligen Zuschuss in Höhe von 15.000 Euro bei. Für 2015 gab es kein Geld mehr. Im Etat 2016/2017 sind wieder 30.000 Euro bereitgestellt - allerdings mit Sperrvermerk über der Summe. Der Rat muss erneut beraten, wobei die Aussicht auf einen neuen Träger die Diskussion erneut anfachen wird.

"Wir blicken der Zukunft positiv entgegen und haben alle mit Freude von dem neuen Träger gehört", sagt Schulleiter Josten. Er habe nie daran gezweifelt, dass es klappen und ein Träger gefunden würde. Allerdings habe es doch sehr lange gedauert, und in dieser Zeit seien Befürchtungen entstanden.

(busch-/tre)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort