Viersen Martinsmarkt ist Selbstläufer geworden

Viersen · Am 7. und 8. November werden bis zu 40.000 Besucher erwartet. Werbering und Stadt wollen für den Standort werben.

 Die Besucherzahlen vom Vorjahr wollen Wirtschaftsförderung und Werbering auch am zweiten November-Wochenende erreichen. Zum Martinsmarkt gehören 70 Stände, Musik und Martinstüten. Zudem bietet der Handel einen verkaufsoffnen Sonntag.

Die Besucherzahlen vom Vorjahr wollen Wirtschaftsförderung und Werbering auch am zweiten November-Wochenende erreichen. Zum Martinsmarkt gehören 70 Stände, Musik und Martinstüten. Zudem bietet der Handel einen verkaufsoffnen Sonntag.

Foto: Busch

"Viersen muss sich nicht hinter dem ,Minto' in Mönchengladbach verstecken", sagt Thomas Küppers (48) Leiter des städtischen Fachbereichs Wirtschaftsförderung. Gerade nicht mit dem Martinsmarkt am zweiten November-Wochenende. Mit dem Werbering Viersen aktiv um Helmut Ruth hat die Verwaltung den Markt zum zweiten Mal in Eigenregie realisiert. "Eine tolle Veranstaltung, die für Furore in der Stadt sorgt", sagt Bürgermeisterin Sabine Anemüller bei ihrer ersten Pressekonferenz.

Bereits jetzt ist klar: Der Martinsmarkt ist eine Erfolgsgeschichte - wieder. "In diesem Jahr haben uns die Beschicker selbst angerufen", schildert Holger Keller, der sich um die Marktgestaltung kümmert. Ihr Motto sei gewesen: "Wir müssen nach Viersen zum Martinsmarkt." Dies haben die Veranstalter in den vergangenen Jahren anders erlebt. Viele Anbieter wären dem Markt fern geblieben, nachdem sich Eventagenturen darum gekümmert hätten. "Wenn es 14 Schmuckstände gibt, ist das nicht das, was die Besucher bei einem Martinsmarkt erwarten", sagt Küppers. Deshalb hätten Händler und Verwaltung die Planung wieder übernommen. Denn sie wollen nicht nur ein Event ausrichten, sondern nachhaltig für den Einkaufsstandort werben - gerade mit Blick aufs Weihnachtsgeschäft. "Wir wollen die Menschen erreichen, die Geld ausgeben wollen und können. Sie sollen den Einkaufswert der Viersener City erkennen und gern für Weihnachtseinkäufe wiederkommen", sagt Ruth.

Das bekannte Konzept haben die Veranstalter ausgebaut: So besucht am Sonntag gegen 14.30 Uhr St. Martin "seinen" Markt und verteilt 500 kostenfreie Martinstüten an Kinder (Ausgabe an der Lichtsäule in der Rathausgasse und am Café Extrablatt). Für stimmungsvolle Atmosphäre sorgt die Winterbeleuchtung, die an beiden Tagen bis 22 Uhr eingeschaltet ist - dahinter verbirgt sich die Weihnachtsbeleuchtung, die sonst in der Adventszeit montiert wurde. Blasmusik gibt es der Kapelle um Ralf Grandjean und vom Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde. Der Aspekt des Teilens wird mit zwei Kooperationen unterstützt: Die "Action medeor" ist mit zwei Ständen vertreten. "Wir sammeln Spenden für Medikamente für den nahen und fernen Osten", erläutert Sprecher Bernd Pastors (59). Erneut dabei: Lions, Inner Wheel, Zonta und Rotary. Sie haben sieben Organisationen in das Viersener Club-Zimmer eingeladen. Neben einer Tombola gibt es Suppen, Kuchen und Getränkeverkauf. "Wir sammeln zudem Gepäckstücke für Flüchtlinge in den Erstaufnahmeeinrichtungen", sagt Marina Hammes von Zonta. Es sei unwürdig, wenn die Menschen mit Plastiktüten umziehen müssten.

70 Marktstände laden zum Bummeln ein mit Räuchermännchen, Krippen und Engeln, handgefertigten Seifen, Accessoires für den Hund, Lebkuchen, Papeterie-Artikeln, Seifen und Badezubehör, nostalgischen Rauch- und Rasierwaren, Ocarinas (Flöten) oder Betonfiguren. Wieder vertreten: Grimmberger Alt und Glühwein aus Belgien sowie das Schinkenhaus. Zudem öffnen die Händler länger, am Samstag theoretisch bis 18 Uhr - allerdings ohne Garantie: "Wir werden bei den Mitgliedern dafür werben", kündigt Ruth an. Am Sonntag ist von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Als Pfund setzten die Veranstalter auf günstige Parkplätze. Dafür verzichtet die Stadtverwaltung auf Einnahmen aus Parkgebühren. "Das lohnt sich aber" ist Küppers überzeugt. Um das Verkehrschaos von 2014 zu vermeiden, sind in einigen Parkhäusern Ordnungsdienste aktiv.

(RP)
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