Viersen So sichert die Wehr die Martinsfeuer

Viersen · Für die Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Viersen steht mit dem Monat November eine Hochsaison an. Der Grund sind die 54 Sankt-Martin-Züge, die aber mittlerweile nicht in jedem Fall von den Wehren begleitet werden.

St. Martin 2022 Viersen, Dülken, Süchteln, Boisheim: Alle Martinszüge
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Martinsumzüge in Viersen 2022

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Foto: EVERS

Wenn Sankt Martin durch die Straßen zieht, die Kinder mit Laternen unterwegs sind und das Martinsfeuer ansteht, dann sind auch die Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Viersen im Einsatz.

Insgesamt sind es 54 Martinszüge, die in Viersen stattfinden. Die Feuerwehren begleiten 29 davon, denn sie gehören der Kategorie II und III an. "Wir haben vor einigen Jahren angefangen die Martinszüge nach Feuergrößen in drei Kategorien einzuteilen. Der Hintergrund ist die Menge der Züge. Wir können nicht alle begleiten, da viele unter anderem gleichzeitig stattfinden", erklärt Hans-Jürgen Thevessen, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Viersen.

Im Jahr 2012 waren es gar 62 Züge, die anstanden: Viele neue Wohngebiete und damit zusätzliche Kitas kamen, und nahezu jede Kita wollte einen eigenen Martinszug veranstalten. Da sich alles in den ersten 14 Tage im November drängelt, war der Engpass bei der Begleitung von der Feuerwehr als auch die Polizei programmiert. Gemeinsam mit dem Ordnungsamt als genehmigende Behörde überlegten Feuerwehr und Polizei, wie dem entgegengewirkt werden konnte, ohne die langjährige Tradition der Züge zu gefährden. Das Ziel war der Zusammenschluss von Zügen. Kitas in Wohngebieten sollten gemeinsam den Fackelzug gestalten. Ein Anstoß, der aufgenommen wurde. Schon im Jahr 2013 waren es nur noch 57 Martinszüge, die durch Viersen zogen. Zudem überlegte man, wann allein die Begleitung von Eltern und Mitgliedern der Martinsvereine ausreichen würde. Dazu entwickelte die Feuerwehr das Konzept der Feuergrößen mit drei Unterteilungen. Unter die Kategorie I fallen Martinsfeuer unter drei Kubikmeter. Züge, die ein entsprechend kleines Feuer haben, bedürfen keiner Begleitung durch die Feuerwehr. "Wobei wir feststellen, dass die Löschzüge, sofern sie es zeitlich und personell einrichten können, auch diese Umzüge gerne begleiten", hebt Frank Kersbaum, Leiter der Viersener Feuerwehr, hervor.

Die Klasse II umfasst die Feuer über drei bis unter zehn Kubikmeter. Laut der entwickelten Vorschrift gehen hier drei Feuerwehrleute sowie ein Mannschaftstransportfahrzeug in den Einsatz.

Bei mehr als zehn Kubikmeter spricht die Feuerwehr von der Kategorie III. Sechs Einsatzkräfte und ein wasserführendes Fahrzeug gehören zur Begleitung. Die Feuerwehrleute leisten dabei mehr, als nur das eigentliche Feuer zu beaufsichtigen. Sie sichern den Zug rückwärtig mit einem Fahrzeug ab, obwohl dies nicht zu ihren Aufgaben gehört.

Aufgrund der Kategorisierung waren es 2013 insgesamt 29 Züge, die eine Begleitung durch die Feuerwehr erforderten: 25 fielen in die Kategorie II und vier in die Kategorie III. Die 54 Züge, die dieses Jahr durch Viersen, Dülken, Süchteln und Boisheim ziehen, brauchen ebenfalls nicht alle eine Begleitung. 25 gehören der Kategorie I an. Weitere 24 Züge entfallen in die zweite Gruppe und fünf auf die Kategorie III.

Los geht es mit den ersten Zügen am 2. November in Dülken und Viersen. Am 15. November zieht der letzte Zug in Viersen, der begleitet werden muss (Alle Termine der Martinszüge in Viersen finden Sie hier). Das Ganze hat eine lange Vorplanung: Fast ein Jahr im Voraus melden die Sankt-Martin-Vereine ihre Züge an, damit mögliche Überschneidungen, die personell von Feuerwehr und Polizei nicht zu stemmen wären, vermieden werden können. "Wir können feststellen, dass das entwickelte Konzept gut angenommen wird", betonen Thevessen und Kersbaum unisono. Als Feuerwehr wolle man die Tradition unterstützen und halten und nicht ausbremsen. Man müsse aber immer daran denken, dass die Hauptaufgabe die Sicherstellung des Brandschutzes sei und daher Einschränkungen gemacht werden müssten, fügen beide an.

(tref)
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