Viersen Mastbetrieb: Kreis ändert Landschaftsplan

Viersen · Der Dülkener Hof wird aus dem Landschaftsschutzgebiet herausgenommen. BUND reagiert empört.

 Andreas Budde, Planungsdezernent im Kreis Viersen.

Andreas Budde, Planungsdezernent im Kreis Viersen.

Foto: Müller

Der BUND Stadt und Kreis Viersen versucht weiterhin mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln, die Ausweitung eines Schweinemastbetriebs an der Dülkener Nette zu verhindern. Im Landschaftsbeirat standen die Vertreter der Naturschutzorganisation allerdings allein auf der Flur. Alle anderen Mitglieder, Naturnutzer wie Naturschützer, verfolgten zeitweilig kopfschüttelnd die lange Argumentationskette Horst Meisters. Baurechtliche, naturschutzfachliche und ideologische Argumente gingen ihm munter durcheinander.

Nur mit großer Mühe konnte Planungsdezernent Andreas Budde seine Empörung über einige Äußerungen Meisters zurückhalten. Mehrere Mitglieder des Landschaftsbeirats warfen dem BUND-Vertreter vor, er habe Mitarbeiter der Kreisverwaltung indirekt der Lüge bezichtigt. Meister bestritt das.

Der Hof liegt in einem Landschaftsschutzgebiet. Damit der Schweinemastbetrieb erweitert werden kann, wollte der Kreis ihn von einengenden Festsetzungen im Landschaftsplan befreien. Darüber gab es mit der Bezirksregierung und dem Umweltministerium Unstimmigkeiten. Die Ursache: Der Kreis hat früh in den 1980er-Jahren Landschaftspläne aufgestellt und individuelle Änderungen über Befreiungen geregelt. Die neuen Natur- und Landschaftsschutzgesetze lassen das nicht mehr zu. Es müssen konkrete Ausnahmen definiert werden. So ändert der Kreis jetzt reihenweise Landschaftspläne, um diesem Anspruch zu genügen. Im Fall des Mastbetriebs einigten sich die Bezirksregierung als Aufsichtsbehörde und der Kreis darauf, den Dülkener Bauernhof mit der geplanten Baufläche aus dem Landschaftsschutzgebiet herauszunehmen. Dies stand im Beirat zur Debatte. Budde wies Vorwürfe des BUND zurück, das Verfahren kranke an fehlenden und fehlerhaften Angaben, es sei widersprüchlich, werde in aller Eile umgesetzt und sei rechtlich zweifelhaft. Der Beirat unter dem wiedergewählten Vorsitzenden Heinz Tölkes schloss sich dem BUND nicht an. Naturschutzvertreter mahnten den Kreis allerdings, den Ausgleich für die Änderung nicht zu vergessen.

(RP)
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