Niederkrüchten Matthias Dericks bekommt das Ehrenzeichen der Gemeinde

Niederkrüchten · Bürgermeister Kalle Wassong sieht "Einheit in Vielfalt" als passendes Motto für die kommenden Jahre

 Matthias Dericks (3. von link) erhielt für seinen langjährigen Einsatz als St. Martin das Ehrenzeichen der Gemeinde Niederkrüchten aus der Hand von Bürgermeister Kalle Wassong (4. von links). Wassong bat auch Vertreter der St.-Martinsvereine nach vorn, um sie für ihren Einsatz zu ehren.

Matthias Dericks (3. von link) erhielt für seinen langjährigen Einsatz als St. Martin das Ehrenzeichen der Gemeinde Niederkrüchten aus der Hand von Bürgermeister Kalle Wassong (4. von links). Wassong bat auch Vertreter der St.-Martinsvereine nach vorn, um sie für ihren Einsatz zu ehren.

Foto: Heike Ahlen

Der Musikverein aus Overhetfeld spielt "St. Martin ritt durch Schnee und Wind", als Matthias Dericks auf die Bühne kommt. Er ist der neue Träger des Ehrenzeichens der Gemeinde. "Matthias Dericks kennt in Overhetfeld jedes Kind", sagt Niederkrüchtens Bürgermeister Kalle Wassong (parteilos) - und meint das doppeldeutig: Er kennt jedes Kind, und jedes Kind kennt ihn. Fast 40 Jahre lang war er bis zum November 2016 der St. Martin von Overhetfeld, 25 Jahre lang auch der von Elmpt. Sein Einsatz für die Kinder und das Brauchtum ist weit überdurchschnittlich. Das fand auch der Gemeinderat, der ihm einstimmig das Ehrenzeichen zuerkannte. "Er steht gerne auf der Bühne", sagte Wassong, "aber er ist auch ein stiller Helfer, eine gute Seele". Wer immer ihn um Hilfe bitte, könne sicher sein, dass er tätig werde. Wassong holte Vertreter der neun St.-Martinsvereine mit auf die Bühne. Auch ihre Arbeit solle gewürdigt werden. Wassong lud die Mitglieder zu einem Ausflug in den Landtag ein.

In seiner Neujahrsrede hielt der Bürgermeister Rückschau auf das, was ein Jahr zuvor den Bürgern auf den Nägeln brannte: Es sei um die Flüchtlingssituation auf dem ehemaligen Militärgelände gegangen, um die Ansiedlung eines Vollsortimenters und um den Breitbandausbau. Die Sorgen um das Camp hätten sich nicht bewahrheitet, der Vertrag für den Vollsortimenter sei unterschrieben - man könne mit einer Eröffnung im Spätherbst 2018 rechnen - und der Breitbandausbau komme nahezu flächendeckend. Bis Ende 2017 sollen 95 Prozent der Bürger versorgt werden können.

Der Blick in die Zukunft zeige, dass die Herausforderungen Wohnen und Wirtschaft heißen. In Zukunft würden - selbst bei defensiver Berechnung - etwa 400 Wohnungen fehlen, vor allem für Ein- und Zwei-Personen-Haushalte, barrierefrei für Senioren und im Bereich des sozialen Wohnungsbaus. Der Bereich Wirtschaft sei untrennbar verbunden mit der Entwicklung des ehemaligen Militärflughafens. "Hier liegt die Zukunft unserer Gemeinde, die Zukunft für die nachfolgende Generation, die jetzt gestaltet werden will", sagte er.

Der Bürgermeister analysierte auch die weltpolitische Lage. Die Angst vor dem Unbekannten treibe viele Politiker aus dem populistisch agierenden Lager zur Abgrenzung. Diese Angst gebe es auch auf lokaler Ebene - zum Beispiel bei den Ideen, Bruderschaften zu fusionieren oder ein Schwimmbad gemeinsam mit Brüggen und Schwalmtal zu bauen: "Keine Sorge, ich will in meiner Amtsperiode nicht alle heißen Eisen anpacken, aber ich möchte uns allen zumindest einen Spiegel vorhalten. Kooperation und Veränderung fängt im Kleinen an, bei mir vor der Haustür, bei meiner eigenen Grundhaltung." Er appellierte daran, mutiger zu werden: "Einheit in Vielfalt" könne ein brauchbares Motto für die Zukunft werden.

(hah)
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