Kreis Viersen Mehr Langzeitarbeitslose vermittelt

Kreis Viersen · Durch intensive Beratung finden Jobsuchende besser Arbeit. Jobcenter und Kreis sparen rund 1,6 Millionen Euro

Im Kreis Viersen gibt es rund 4100 Menschen, die seit einem Jahr und länger erfolglos eine Beschäftigung suchen. Mit dem Projekt "Perspektive für Langzeitarbeitsleistungsbezieher im Kreis Viersen" sollen speziell diese Menschen wieder in Lohn und Brot gebracht werden. Im Jahr 2015 startete dieses Projekt des Jobcenters Kreis Viersen - und hat alle Erwartungen deutlich übertroffen. Deshalb wird es um weitere zwei Jahre bis Ende 2018 verlängert. Der Vorteil für den Kreis und das Jobcenter: Beide sparen damit Geld.

Katarina Esser, Sozialdezernentin des Kreises Viersen, stellte jetzt im Kreis-Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Seniorenarbeit die Zahlen vor. "Die Zielvorgaben konnten schon für 2016 deutlich überschritten werden. Das Projekt ist überaus erfolgreich", sagte Esser. Statt der angestrebten 236 Vermittlungen konnten 292 erzielt werden - das sind rund 24 Prozent mehr als angestrebt.

Das Projekt-Team konnte im Zeitraum von Juli 2015 bis Juli 2017 insgesamt 501 Menschen vermitteln: 249 von ihnen verdienen nun genug eigenes Geld, um keinerlei Leistungen mehr nutzen zu müssen. Bei 252 Menschen muss weniger für die Kosten der Unterkunft gezahlt werden. Insgesamt können durch diese Vermittlungen allein rund eine Million Euro an Arbeitslosengeld und rund 598.000 Euro an Kosten für die Unterkunft eingespart werden. Der Kreis Viersen unterstützt die Intensivbetreuung der Langzeitarbeitslosen mit rund 200.000 Euro pro Jahr. Damit sich diese finanzielle Unterstützung auch rechnet, müssen pro Jahr 240 Jobcenter-Kunden einen Arbeitsplatz finden.

Das ist bisher gelungen. Die Zahl der Langzeitleistungsbezieher im Kreis Viersen konnte leicht gesenkt werden - um rund 9,5 Prozent verglichen mit dem Vorjahresmonat. In den beiden Jahren sei bereits eine Seitwärtsbewegung im Bestand festgestellt worden. Ein entscheidender Faktor dieses Erfolges ist im Projekt-Bericht genannt: die intensive Betreuung der Arbeitslosen durch die Vermittler.

Martina Maaßen (Grüne) lobte das Vorgehen: "Wir befürworten die Fortsetzung des Projekts. Für jeden Einzelnen ist eine Vermittlung in Arbeit ein Erfolg." Allerdings sollte laut Maaßen nun auch für die Vermittler, die bisher selbst lediglich befristete Arbeitsverträge hatten, etwas getan werden. Deren Arbeitsverträge sollen entfristet werden. Heinz Joebges (SPD), erklärte ebenfalls seine Zustimmung: "Es ist wichtig, Leute in Arbeit zu bringen und ihnen ein selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen." Peter Fischer (CDU) ergänzte: Dieses Projekt ist ein riesiger Erfolg. Kümmern zahlt sich aus", meinte Fischer.

(busch)
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