Viersen Mexiko, Kambodscha, USA - Dülken

Viersen · Walter Leppers macht seit drei Jahren eine Weltreise auf dem Fahrrad. Jetzt ist er das erste Mal wieder in seiner Heimat.

Eigentlich wollte Walter Leppers in diesem Sommer mit seinem Fahrrad noch nach Alaska fahren. Jetzt kam er aber nach drei Jahren für die Hochzeit seiner Patentochter das erste Mal wieder zurück in seiner Heimat Dülken.

Am 2. April 2011 ist der damals 62-jährige Leppers zu seiner Weltreise mit dem Fahrrad aufgebrochen. Die Idee war ihm schon viele Jahre früher mit seiner Frau gekommen. Obwohl diese vor 17 Jahren starb, hat Leppers sich auf die Reise begeben.

Seit seinem Aufbruch hat er 64 000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt. Und dabei hat er vor allem eins gelernt: "Die Welt ist besser als ihr Ruf."

Leppers ist zum Beispiel in den Iran gereist, von dieser Zeit erzählt er viel Gutes. So haben ihn zum Beispiel häufig Einheimische eingeladen. Und auch im oft als gefährlich dargestellten Mexiko habe er erfahren, dass es auch eine andere Seite gibt: mit vielen gastfreundlichen Menschen. Er blieb dort fünf Monate, traf einen Autoren und Übersetzer, der sehr gut Deutsch sprach und einen Artikel über Leppers schrieb. Als der Dülkener weit geradelt war, erfuhr er schon in den USA, dass der Artikel im mexikanischen Playboy erschienen war. Dies ist nur eine der vielen Anekdoten, die Leppers zum Besten geben kann. Was ihn besonders fasziniert ist, wie man die Kulturen und Menschen erlebt, wenn man eine Weltreise mit dem Fahrrad macht. Das sei etwas ganz anderes, als mit dem Auto oder dem Flugzeug die Welt zu erkunden. "Man ist mit den Menschen auf einer Wellenlänge", erzählt er. In China habe er zum Beispiel eine Bäuerin getroffen und sie gefragt, ob er ein Foto von ihr machen dürfe. Sie habe eingewilligt und ihm dann ein wunderschönes Lächeln geschenkt. Es seien Kleinigkeiten wie diese, die so eine aufregende und anstrengende Reise besonders machen.

Seit Ende Juni ist Leppers das erste Mal seit dem Beginn seiner Reise wieder zu Hause und bleibt erstmal, "mindestens bis Weihnachten", sagt der 66-jährige. Denn als Nächstes will er nach Alaska, dorthin müsse man im Sommer reisen. Danach stünden vor allem der Süden Afrikas und vielleicht Indien auf dem Plan. Doch er legt sich nicht genau fest, lässt sich lieber treiben.

Für die Heimreise nahm er sich Zeit. Nachdem er fünf Monate in Mexiko verbracht hatte, war er nach Kalifornien gefahren. Dort traf er sich mit seiner Schwester Angelika Sasse und ihrem Mann und machte mit ihnen noch eine Wohnmobiltour durch Kalifornien. Anschließend ging es für ihn erstmal nach Österreich und an den Bodensee.

Walter Leppers hat in den vergangenen drei Jahren mehr erlebt und gesehen, als so mancher in seinem ganzen Leben. Virtuell lässt er die Menschen an seiner Reise teilhaben. Auf www.radtraum.de aktualisiert er jeden Tag sein Reisetagebuch und teilt seiner Eindrücke in Form von Fotos.

(RP)
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