Viersen Mirja Boes sorgt für eine volle Kirche in Dülken

Viersen · Dass er dieses "Dölker Mädche" noch einmal kurz vor seinem Weggang in St. Cornelius begrüßen konnte und dass "seine" Kirche bis auf den letzten Platz gefüllt war, freute Pfarrer Rainer Thoma besonders. Er begrüßte erst das Publikum und dann Mirja Boes, die wie immer wie ein Wirbelwind die Bühne stürmte - die diesmal allerdings der Altarraum war. Sie redete wie ein Wasserfall, obwohl sie angeblich "schwer erkältet" war. Dann ging es erst mal um Krankheiten: "Haben Sie auch Rücken?", fragte sie die Zuhörer. So mancher nickte, und dann erzählte sie humorvoll und überhaupt nicht leidend von ihrem Bandscheibenvorfall und demonstrierte mit ihrem ganzen Körper die damaligen Beschwerden.

Immer wieder brachte sie ihr Publikum zum Lachen, obwohl leider durch fehlerhafte Technik so manche Pointe unterging. Boes sang über die Männer und was sie gut können, musikalisch begleitet von zwei Mitgliedern ihrer Band. Dann holte sie sich aus dem Publikum zwei Herren, die in "drei Minuten und fünfzig Sekunden" jeweils ein Regal aufbauen sollten. Sie sang dazu das Lied von den "zwei linken Händen" unter dem Jubel der Zuhörer. Als sich dann noch herausstellte, dass der Bäcker, der sein Regal nicht schaffte, aus Viersen kam, war der Jubel besonders groß. Der zweite kam aus Süchteln und "war besser als der Viersener". Nach einigen launigen Fragen nach den jeweiligen Familien erhielten beide eine CD von Mirja Boes. Die beiden Musiker hatten inzwischen nach den Wünschen aus dem Publikum je eine "Prinzessin Lillifee" gezeichnet. Eine der beiden Zeichnungen bekam ein kleines Mädchen, die andere ein Familienvater.

Immer wieder lief Boes in die Gänge zwischen den Bänken, fragte hierhin, lachte dorthin, suchte sich dann ein Ehepaar aus und fragte den Mann: "Wann haben Sie ihren letzten Liebesbrief an Ihre Frau geschrieben?" - "Nie", antwortete diese, und so zückte Boes ein Büchlein, in das er einen Liebesbrief schreiben sollte. Das Licht in der Kirche wechselte zu einem romantischen Rot, und Boes sang, was der Ehemann schreiben solle. Das "Liebesgeständnis" las sie dann, vor der Ehefrau kniend, vor.

Immer wieder lief Boes nach hinten, fragte nach dem Liebesleben der Gäste und holte sich eine Dame, die vor Publikum tanzen sollte und auch wollte. Ein Mann fand sich schließlich auch, und so legten Andrea und Philipp, die sich zum ersten Mal begegneten, ein flottes Tänzchen hin. Zum Schluss, nach einer guten Stunde Reden, nur unterbrochen von eigenen Liedern - "ich muss 20 000 Wörter in 24 Stunden schaffen" - schickte Mirja Boes ihre Gäste nach Hause mit einem Schlaflied, das sie sonst für ihre beiden Kinder singt.

Mit einem Teil der Einnahmen bedankte sie sich bei der Pfarre St. Cornelius, den übrigen Teil erhält das Kinderdorf Bethanien.

(flo)
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