Fotos Mit der Autobahnpolizei Mönchengladbach auf Streife
Wir haben die Polizei Mönchengladbach durch eine ganze Spätschicht auf der Autobahn begleitet. Was wir zwischen Ringfahndungen und Drogendelikten erlebt haben, lesen Sie hier.
13.20 Uhr: Der Dienstgruppenleiter, Stephan Vossenkaul, bespricht die Schicht mit seiner Einsatzgruppe. Es wird geklärt, welches Team, welchen Streckenabschnitt auf der Autobahn kontrolliert. Das Gebiet erstreckt sich auf der A61 und A52 von Düsseldorf über Jackerath bis nach Venlo. Bei der Schicht sind drei Streifenwagen im Einsatz.
13.55 Uhr: Bei der Streifenfahrt auf Höhe der Abfahrtstelle "Mönchengladbach-Holt", findet die Polizei einen liegengebliebenes Gespann. Der Reifen eines Anhängers, der ein Boot transportierte, war geplatzt, sodass der Fahrer des Autos nicht weiterfahren konnte. "Bis zum Eintreffen des Abschleppunternehmens muss das Gespann gesichert werden", erklärt Vossenkaul die Aufgabe der Polizei in diesem Fall.
14.17 Uhr: Nur wenig später fällt der Polizei ein Lkw auf, der trotz Überholverbotsschilder, mehrere andere Lkws überholt.
Mit der Taste "F2" wird das "Bitte Folgen"-Signal auf der Leuchttafel am Polizeiauto ausgelöst.
"Um zu signalisieren, dass ein Fahrzeug uns bis zu einem gefahrenfreien Ort folgen soll, überholen wir das Fahrzeug."
Der Lkw wird zu der Ausfahrt "Mackenstein" gelotst. Hier überprüfen die Beamten die Beladungspapiere des Lkw. Die Beamten vermuten, dass der Lkw nicht nur verkehrswidrig auf der Autobahn überholt hat, sondern zudem auch überladen ist.
"Dieser Verdacht hat sich beim Wiegen bestätigt", sagt Vossenkaul. Zwar darf der mit vier Tonnen überladene Lkw weiterfahren, jedoch muss der Fahrer sofort vor Ort ein Bußgeld in Höhe von 180 Euro für das Überholen und das Überladen zahlen. Außerdem bekommt der Fahrer einen "Punkt" in der Verkehrssünderkartei in Flensburg. "Das hat ihn wohl am meisten geschmerzt", sagt der Polizist.
15.39 Uhr: Das Einsatzteam lotst zielgenau zwei junge Männer aus dem Verkehr. Wieso ausgerechnet diese beiden? "Irgendwann hat man ein Gespür dafür, welche Fahrer man besser mal überprüfen sollte", sagt Einsatzleiter Vossenkaul. Bei diesen Männern vermuten die Beamten, dass sie Drogen konsumiert haben.
Ein Schnelltest vor Ort bestätigt den Verdacht der Polizei: Beide Männer haben Cannabis konsumiert. Weiterfahren dürfen die Männer in diesem Zustand nicht.
Die Polizei kontrolliert alle Taschen und Verstecke auf mögliche Drogen...
... und findet Cannabis.
Im Elisabeth-Krankenhaus wird den Männern noch eine Blutprobe entnommen.
18 Uhr: Zwischendurch müssen Vossenkaul und seine Mannschaft auch immer wieder warten. "Aber oft dauert es keine fünf Minuten, bis sich der nächste Fahrer auffällig verhält", erzählt Vossenkaul.
18.10 Uhr: Nur zehn Minuten später halten die Beamten einen Lkw an: Wieder der Verdacht auf Überladung.
Zu viel Ladung hat der Lkw zwar nicht an Bord, jedoch ergibt das Auslesen der Fahrerkarte, dass der Fahrer seine Ruhe- und Lenkzeiten nicht korrekt eingehalten hat. Dafür muss der Mann 45 Euro Strafe bezahlen.
19.40 Uhr: Wieder auf der Autobahn geht es für Vossenkaul in Richtung Venlo weiter. Der Fahrer einen polnischen Transporters ist beim Telefonieren während der Fahrt erwischt worden. Das bedeutet für Vossenkaul: Rauf aufs Gas, vor den Transporter fahren und ihn zum Folgen auffordern.
19.43 Uhr: Den Zeugenaussagen von insgesamt drei Beamten aus dem Polizeiauto hat der polnische Fahrer nichts entgegenzusetzen. Besonders bitter: Auf der Ablage seines Transporters liegt noch ein Bußgeldbescheid aus Herford. Auch hier wurde der Mann zwei Tage vorher beim Telefonieren am Steuer erwischt. In zwei Tagen kassiert er also 180 Euro Strafe.
20.10 Uhr: Auf dem Weg zum Autobahnkreuz Jackerath fallen den Beamten zwei Lkws aus der Türkei auf dem Seitenstreifen auf. Es stellt sich heraus: "Die wollen eigentlich nur parken und ihre Ruhezeiten erfüllen", sagt Vossenkaul. "Das ist hier natürlich auf dem Seitenstreifen sehr gefährlich. Dafür gibt es eigene Parkplätze an den Autobahnen."
20.36 Uhr: Auf dem Weg zurück zur Autobahnwache bemerken die Beamten diesen viel zu hoch beladenen Lkw. Bei der Messung der Höhe des Lkw und der geladenen Strohballen wird klar: Über vier Meter sind einfach zu hoch. "Außerdem fehlt über dem Lkw eine Plane. Das ist bei Strohballen wichtig, da sonst das umherfliegende Stroh die Abflüsse auf den Autobahnen verstopft", erklärt Vossenkaul.
20.45 Uhr: Kurz vor Feierabend kommt für die Polizei über Funk der Aufruf zu einer Ringfahndung. Mit Blaulicht geht es für die Beamten über die Autobahn.