Viersen Mit Esel Oskar den Wald erkunden

Viersen · Mit Esel, Ziege und Hund mehr über die Natur erfahren: Das konnten die Mädchen und Jungen des Familienzentrums St. Irmgardis. Naturpädagoge Christoph Klingenhäger weckte die Neugier in den Kleinen

 Stolz wie die Cowboys sitzen zwei Jungs auf dem Eselrücken und erkunden den Wald im Hohen Busch. Christoph Kingenhäger führt Oskar an der langen Leine. Auch seine Zwergziege und sein Hund gefallen den Kindern.

Stolz wie die Cowboys sitzen zwei Jungs auf dem Eselrücken und erkunden den Wald im Hohen Busch. Christoph Kingenhäger führt Oskar an der langen Leine. Auch seine Zwergziege und sein Hund gefallen den Kindern.

Foto: F.H. Busch

Oskar kennt das alles schon: Die vielen kleinen Hände, die ihn streicheln wollen. Die Kinder, die ihn umringen und mit leckeren Möhrchen füttern wollen. Auch die Zwergziege Finja wird ausgiebig getätschelt. "Emely wird die Gruppe zu verteidigen wissen, sollten sich auf unserer Wanderung durch den Hohen Busch andere Hunde an uns heranwagen", sagt Naturpädagoge Christoph Klingenhäger zu den Kindern und ihren Eltern und verweist auf seine Hündin, die ihn stets bei seinen Führungen begleitet.

Nachdem sich die 16 Mädchen und Jungen aus dem Familienzentrum St. Irmgardis mit allen Tieren bekannt gemacht haben, geht es los. Zwei dürfen direkt auf den Rücken von Esel Oskar. "Oskar ist zwölf Jahre alt. Oskar ist eigentlich nur sein Künstlername", sagt Christoph Klingenhäger. Eigentlich heiße er Hansi, aber das klinge zu sehr nach Kanarienvogel, meint der Ingenieur.

Beim ersten Halt sorgt Klingenhäger für Spannung:. "Oh, wartet mal. Da habe ich noch ein Tier dabei, es hat sich im Beutel versteckt", ruft der Viersener und alle Kinder beobachten ihn gespannt. Er zieht ein Plüsch-Eichhörnchen heraus und gibt den Kleinen die erste Aufgabe: eine Walnuss im Wald verstecken und sich das Versteck zu merken. Ob das so "pupsi-eierleicht" ist, wie es ein paar Jungs behaupten?

Es knistert unter den Schuhen, kleine Stöckchen brechen, durch die Baumkrone blinzelt die Sonne. Ein perfekter Tag für einen Ausflug durch den Wald. Das Thema Wald allein ist nicht mehr ganz "so populär", deshalb hat sich Christoph Klingenhäger Hilfe von seinen Vierbeinern geholt - und das kommt super an. Florin Jokisch (5) ist begeistert. Er durfte ein Stück bergauf auf Oskars Rücken reiten. Sein Vater Mark Jokisch genießt die Zeit allein mit seinem Sohn: "Heute ist Papa-Sohn-Tag, das kommt unter der Woche viel zu kurz", sagt er.

"Ziel der Aktion ist es, den Kindern die Natur näher zu bringen", sagt Manuela Bretz-Heuer vom katholischen Forum Krefeld-Viersen. Und dass Klingenhäger mit seinem Angebot richtig liegt, zeigen die Buchungszahlen. Er ist an allen Freitagen und Samstagen in diesem Jahr ausgebucht.

Die Kinder laufen durch den Wald, springen über Baumstämme, klettern einen Abhang hinunter. Klingenhäger beruhigt: "Es passiert nichts, ich sichere von unten."

Das Stück Ton, das der Pädagoge jedem Kind in die Hand gibt, fühlt sich kalt und feucht an. In kurzer Zeit entstehen an den vielen Bäumen freundliche, gruselige, aber auch lustige Gesichter, die die Kinder aus Blättern, Stöckchen und Moos kreieren. "Das sind Zaubergesichter, die die Jogger erschrecken sollen", flüstert Christoph Klingenhäger geheimnisvoll.

Immer wieder begeistert er die Kinder für die Natur. Die drei Stunden sind im Nu vorbei. "Na dann bin ich mal gespannt, ob ihr noch wisst, wo ihr eure Nuss versteckt habt", sagt der Viersener beim Rückweg zum Parkplatz.

Nicht alle finden ihre Walnuss wieder, aber das ist auch nicht so wichtig. Nach der spannenden Rallye durch den Wald sind die Kinder erschöpft, aber auch glücklich. Als Dankeschön gibt es für Esel Oskar noch mehr Möhren und viele winkende Hände zum Abschied.

(janj)
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