Im Ortskern soll zwischen Bischof-Dingelstad-Platz und Pastorat ein neues Pfarrheim errichtet werden. Nach einem Hinweis des Landesamts für Bodendenkmalpflege hatte die Gemeinde ein Archäologie-Büro damit beauftragt, die Baufläche zu untersuchen. Die Fachleute entdeckten Keramik aus dem 12. und 13. Jahrhundert. Es handelt sich um Stücke aus regionaler Produktion, "sogenannte Elmpter Ware", wie Grabungsleiterin Susanne Drobny erklärt. Auch erkannten die Archäologen Verfärbungen im Boden. Dort befanden sich einst Gruben - ein Hinweis darauf, dass diese Fläche besiedelt war. "Ganz in der Nähe wird auch die Motte, ein umwehrtes Haus, vermutet", sagt Drobny. Die Existenz einer Motte kann sie nicht bestätigen, dafür war die Untersuchungsfläche zu klein. "An einer Stelle haben wir einen Befund, der auf ein Gebäude hindeutet, aber er liegt direkt an der Pfarrhausgrenze", sagt Drobny. Um mehr über die Historie zu erfahren, müsste man also großflächigere Untersuchungen vornehmen. In einem zweiten Bereich, parallel zur Marktstraße, fanden die Experten Erdkeller, in denen Lebensmittel kühl gehalten wurden. Wie alt sie sind, muss noch geklärt werden - sie wurden vor dem 19. Jahrhundert angelegt. Das wird durch Abfallgruben deutlich, die die Erdkeller durchkreuzen, sie stammen aus dem 19. und 20. Jahrhundert.

Der Pfarrheim-Neubau wird den Gruben nichts anhaben können: Das Haus wird ohne Keller gebaut.