Viersen Motorkraft fürs Bobby-Car

Viersen · Sieben Schüler der Klasse 8 b der Dülkener Theodor-Frings-Privatschule motorisieren im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft ein Bobby-Car. Nach der theoretischen Vorbereitung ist jetzt die Praxis gestartet.

 Achtklässler der Theodor-Frings-Schule wollen ein Bobby-Car motorisieren.

Achtklässler der Theodor-Frings-Schule wollen ein Bobby-Car motorisieren.

Foto: BUSCH

Im Werkraum der Theodor-Frings-Privatschule in Dülken herrscht rege Betriebsamkeit. Auf der großen Werkbank liegt ein rotes Bobby-Car, an dem die 14-jährige Vanessa und der 15-jährige Daniel gerade die Vorderachse samt Rädern herausgeschraubt haben. "Hinten kann man die Achse nicht einfach herausschrauben. Wie sollen wir vorgehen?" möchte Daniel wissen und blickt seine Mitstreiter der Arbeitsgemeinschaft (AG) an. Nachdenkliche Mienen sind zu sehen, ein jeder wirft einen Blick auf das umgedreht liegende Plastikgefährt. "Ich habe eine Idee", meint Lars (15) und greift zu einem Schraubendreher, während er den anderen erklärt, was er vorhat. Man bräuchte die Reifen nicht, da neue, stabilere Modelle bestellt seien. Also könne man ein Loch in einen Reifen bohren, es vergrößern und den so genutzten Spielraum nutzen, um die Stange zwischen den Rädern zu durchsägen.

Hilfe aus der Anleitung

Erzieherin Edelgard Butzheinen, die das Projekt gemeinsam mit dem Chemielehrer Vincent Federhen betreut, schüttelt den Kopf und deutet zur beiliegenden Bedienungsanleitung. "Eltern können Leiseräder für ein Bobby-Car bestellen. Es muss also einfacher gehen", sagt sie den Achtklässlern. Paul (16) greift zur Bedienungsanleitung und liest dort nach, während Lars es nicht abwarten kann und weiter mit dem Schraubendreher hantiert.

Insgesamt sieben Schüler der Klasse 8 b sind unter die Mechaniker gegangen. Ihr Ziel: Sie wollen ein handelsübliches Bobby-Car motorisieren und so verstärken, dass sie selber damit fahren können. "In der AG hatten die Schüler freie Themenauswahl. Einzige Bedingung: Sie sollten etwas schaffen, mit dem sie gegebenenfalls auch an einem Wettbewerb teilnehmen könnten", informiert Edelgard Butzheinen. Nach längeren Überlegungen entschlossen sich die Schüler, angeregt von Lars, der die Idee zum Bobby-Car-Umbau hatte, dieses Projekt gemeinsam anzugehen. Die Schüler informierten sich im Internet und suchten sich einen Sponsor, den sie in der Volksbank Viersen fanden. Immerhin liegen die Projektkosten bei rund 280 Euro.

Das Bobby-Car muss nicht nur verstärkt werden, damit es statt der vorgegebenen elf Kilo 70 Kilogramm aushalten kann, sondern das Wichtigste ist der Benzinmotor, der das Gefährt mit rund 3,3 PS ausstatten soll. Viel Arbeit für die Schüler, wobei "wir für die Schweißerarbeiten allerdings einen Fachmann mit ins Boot holen", sagt Vincent Federhen.

Mittlerweile hat Lars auf komplizierte Weise die Hinterachse samt Rädern gelöst. Allerdings hätte er es auch einfacher haben können, wie Paul es in der Bedienungsanleitung gelesen hat. Es gibt am Bobby-Car einen kleinen Plastikeinsatz, der nur mit dem Hammer herausgeschlagen werden muss, um die Hinterreifen zu wechseln. "Aber schließlich sollen die Schüler bei dem Projekt ihre eigenen Erfahrungen machen. Auch wenn die Vorgehensweise vielleicht mal ein bisschen umständlicher ist", sagen Edelgard Butzheinen und Vincent Federhen.

(tref)
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