Viersen Neue Chancen für den Arbeitsmarkt

Viersen · Der SPD-Abgeordnete Udo Schiefner sieht großes Potenzial in einer Kooperation mit der niederländischen Provinz Limburg.

Große Chancen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber im Kreis Viersen böte ein gemeinsamer Arbeitsmarkt mit der Provinz Limburg. Viel Potenzial sehen Udo Schiefner, SPD-Bundestagsabgeordneter für den Kreis Viersen, und der Regionalminister der Provinz Limburg Bert Kersten in einer engeren grenzüberschreitenden Kooperation. Bei einem Arbeitsbesuch in Viersen stellte Kersten nun dem SPD-Politiker die neuesten Entwicklungen und Initiativen der Provinz Limburg vor. Kersten ist als "Gedeputeerde" für Bildung und Arbeitsmarkt zuständig.

Informationsdienstleistung für potenzielle Grenzgänger ist ein Schwerpunkt der Limburger Aktivitäten. Die Provinz hat mit deutsch-niederländischen Gemeinden den Aufbau des Grenzinfopunktes Aachen-Eurode finanziert. Die Informationsstelle hat bisher Büros in Kerkrade und Aachen. Sie wird von vielen Menschen auf beiden Seiten der Grenze erfolgreich angenommen.

Man kann sich über Steuerfragen und Fragen zur Sozialversicherung, Krankenkasse, Rente und zum Kindergeld informieren. Das Modell soll nun in weiteren Regionen an der deutsch-niederländischen Grenze umgesetzt werden. "Die Initiative bringt strukturelle Verbesserungen für die Bürger. Die Euregio Maas-Rhein-Nord sollte einen Grenzinfopunkt aufbauen," sagte Schiefner und begrüßte die jüngsten Initiativen zur grenzüberschreitenden Arbeitsvermittlung.

Die Arbeitsagentur Krefeld hat mit ihrem niederländischen Partner UWV eine verstärkte Zusammenarbeit vereinbart. "Das ist eine Voraussetzung dafür, dass Arbeitssuchende auch jenseits der Grenze ihre Chancen nutzen können", betonte Kersten. Die Potenziale seien noch lange nicht ausgeschöpft. Regelmäßige Treffen der Arbeitsvermittler und der verbesserte Austausch der offenen Stellen sollen dafür sorgen, dass Arbeitssuchende und Arbeitgeber auf beiden Seiten profitieren.

Und es gibt tatsächlichen Bedarf. Der Regionalminister nennt unter anderem deutsche Kindertagesstätten, Krankenhäuser und Altenheime. Dort werden Fachkräfte gesucht. In den Niederlanden hingegen finden gut ausgebildete Fachkräfte im Moment schwer eine Stelle. Strukturelle Probleme gilt es zu beseitigen, beispielsweise die langwierige Anerkennung der Berufsqualifikationen.

Schiefner setzt darauf, dass die Bundesagentur für Arbeit ein grenzüberschreitendes Team mit den niederländischen Kollegen aufbauen kann. "Mit der Landes- und Bezirksregierung muss über die Anerkennungspraxis gesprochen werden," nimmt sich der SPD-Bundestagsabgeordnete vor. Abschließend besprachen die Politiker die Verkehrsinfrastruktur. Als Mitglied des Verkehrsausschusses im Bundestag wird sich Schiefner für die lange vernachlässigten grenzüberschreitenden Bahnverbindungen einsetzen.

Kersten machte deutlich, dass aus Sicht der Provinz Limburg die IC Verbindungen Eindhoven-Heerlen-Aachen und Eindhoven-Venlo-Düsseldorf prioritär sind. Und auch das hat mit Arbeitsplätzen zu tun: Ohne grenzüberschreitenden ÖPNV sind viele Jobs schlecht erreichbar.

(RP)
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