Viersen Neue Partnerin für Dülkener

Viersen · Susanne Noack-Zischewski ist die neue erste Adresse für Bürger in der Innenstadt, die sich engagieren wollen. Stadt Viersen und Diakonie haben gemeinsam ein neues Projekt gestartet, um das Dülkener Ei wieder zu beleben.

Sie ist sympathisch und offen – zwei wichtige Voraussetzungen, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Das nämlich will Susanne Noack-Zischewski. Die 35 Jahre alte studierte Kulturpädagogin ist seit 1. September die erste Ansprechpartnerin für Dülkener, die sich engagieren wollen, um ihren Stadtteil und insbesondere die Innenstadt, das im Volksmund so genannte Dülkener Ei, wieder nach vorne zu bringen. Susanne Noack-Zischewski ist Mitarbeiterin der Diakonie Krefeld-Viersen. Die hat jetzt gemeinsam mit der Stadt ein neues und in dieser Form einmaliges Projekt der Gemeinwesenarbeit auf die Schiene gesetzt.

Vorbild Südstadt

Vorbild ist das Stadtteilbüro in der Viersener Südstadt. Dort hat Uwe Peters die Bürger im Stadtviertel in den vergangenen Jahren mächtig mobilisiert, um selbst aktiv zu werden. Ähnliches hat Peters' Diakonie-Kollegin Susanne Noack-Zischewski vor. Auch sie geht bereits seit einigen Wochen auf die Dülkener zu, macht sich bei Vereinen, Kirchen oder Jugendfreizeiteinrichtungen bekannt. Dabei kommt der gebürtigen Cottbuserin zugute, dass sie bereits seit 1989 in Viersen lebt und seit einigen Jahren bei der Diakonie an der Hauptstraße in Viersen tätig ist.

Noch hat Susanne Noack-Zischewski in Dülken kein festes Büro. Die Stadt sucht ein Ladenlokal, das – ähnlich dem Südstadtbüro an der Großen Bruchstraße in Viersen – die erste Anlaufstelle für alle Dülkener werden soll, die die Situation in ihrer Innenstadt mit vielen Ideen und Anregungen verbessern helfen wollen. Neu an dem Gemeinwesenprojekt für Dülken: Es ist nur ein Baustein eines Handlungskonzeptes zur Entwicklung des historischen Stadtkerns, wie gestern Bürgermeister Günter Thönnessen betonte. Die Stadt hat in den vergangenen Jahren intensiv an stadtplanerischen Ideen für Dülken gearbeitet. Ein Lichtkonzept ist beispielsweise entstanden, ein Denkmalpflegeplan und ein Fassadenwettbewerb sind in Vorbereitung.

Dazu haben Dülkener bereits viel Eigeninitiative gezeigt, wie die Kulturschaffenden mit ihrer "Kulturbunt"-Reihe oder Unternehmer mit der Immobilien-Standort-Gemeinschaft oder der "Dülken Aktie". In die Projekte ist neben der Stadtplanung auch die städtische Wirtschaftsförderung und das Citymanagement eingebunden.

Das neue Gemeinwesenprojekt ist eng an das Viersener Jugendamt angebunden. Susanne Noack-Zischewski will vor allem diejenigen Bürger der Innenstadt erreichen, die sich bisher nicht in Vereinen oder Kirchen engagieren oder anderweitig vernetzt sind. Der Stadtteil Dülken hat einen sehr hohen Ausländeranteil, mit mehr als elf Prozent die höchste Arbeitslosenquote in der Kreisstadt. Deshalb ist auch für Sozialdezernent Dr. Paul Schrömbges das jetzt gestartete Projekt so wichtig. "Der erste Baustein von Viersens Zukunft liegt in der Altstadt von Dülken", sagte er gestern. Die Messlatte liegt sehr hoch, die Erwartungshaltung bei Stadt, Diakonie und Bürgern ist es ebenfalls. Schließlich soll die Dülkener Innenstadt zum Vorzeigestadtbezirk für ganz Viersen werden.

(RP)
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