Niederkrüchten Neue Trägerschaft für Elmpter Altenheim

Niederkrüchten · Wirtschaftlich eigenständig soll das Altenheim St. Laurentius in Zukunft agieren, sagt Werner Hommen. Bisher gehört es der Kirchengemeinde St. Laurentius.

 Die Bewohner im Altenheim sind heute häufiger und stärker pflegebedürftig als zu Zeiten der Eröffnung des Heims 1972. Mit Hilfe eines An- und Umbaus soll darauf eingegangen werden.

Die Bewohner im Altenheim sind heute häufiger und stärker pflegebedürftig als zu Zeiten der Eröffnung des Heims 1972. Mit Hilfe eines An- und Umbaus soll darauf eingegangen werden.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Zum Sonntag, 1. Juni, wird es in die unabhängige Stiftung St.-Laurentius-Elmpt überführt. Hommen, bisher Vorsitzender des Altenheim-Kuratoriums, wird dann Mitglied des Stiftungsrats. Noch ist das Altenheim ein "Tochterunternehmen" der Kirchengemeinde. Allerdings ist die Tochter mit einem Jahresumsatz von vier Millionen Euro inzwischen wirtschaftlich deutlich größer als die Mutter. Deshalb folgt nun die Eigenständigkeit.

Erster Vorstand der Stiftung ist Einrichtungsleiter Herbert Keufner. Dem Stiftungsrat als Aufsichtsgremium gehören neben Hommen noch Björn Cüsters und Josefine Kaumanns an. Für Mitarbeiter und Bewohner ändere sich durch den Wechsel der Trägerschaft nichts, betont Hommen.

Das bisherige Altenheim-Kuratorium löst sich allerdings auf. Die Kuratoriumsmitglieder Hermann Lynders, Helmut Heinen und Herbert Winzen wurden jetzt bei einer Feierstunde verabschiedet. Vor allem Lynders und Heinen repräsentieren ein Stück Altenheim-Geschichte: Lynders begleitete schon als Kirchenvorstandsmitglied den Neubau des Altenheims Anfang der 1970er Jahre. Nach Eröffnung des Hauses 1972 war er ununterbrochen Mitglied des Kuratoriums. Nur unwesentlich kürzer ist Heinen dabei: Er kam 1973 ins Kuratorium und war dort für Personalangelegenheiten und Verwaltung zuständig, während Lynders sich um Bauangelegenheiten und Finanzen kümmerte.

Nicht nur organisatorisch, sondern auch baulich macht sich das Altenheim fit für die Zukunft. "Unsere Arbeit hat sich stark verändert. Darauf müssen wir uns nicht nur fachlich, sondern auch räumlich einstellen", erklärt Keufner. Neue Bewohner sind tendenziell älter als früher, häufiger und stärker pflegebedürftig und zunehmend in ihrer Mobilität eingeschränkt. Hinzu kommt eine starke Zunahme demenzkranker Bewohner. Gleichzeitig sind flexible Lösungen für pflegende Angehörige gefragt, zum Beispiel in Form von Kurzzeit- und Tagespflege.

Diesen Anforderungen will das Altenheim gerecht werden. Darum wird der geplante Neubau, der im Spätsommer 2014 starten soll, größere Zimmer und rollstuhlgerechte Badezimmer bekommen. Kleinere, homogene Wohngruppen mit bis zu 16 Bewohnern sorgen mit großzügigen Aufenthalts- und Gemeinschaftsbereichen für ein gutes Miteinander. "Wir bekommen damit mehr Möglichkeiten, die Bewohner individuell zu betreuen und auf ihre Bedürfnisse und Probleme einzugehen", so Keufner.

Eine Neuheit - und im stationären Bereich laut Keufner das erste Angebot dieser Art im gesamten Kreis Viersen - ist ein geschützter Bereich mit einem ebenfalls geschützten Garten für Demenzkranke. Hier können sich dementiell veränderte Bewohner sowohl drinnen und draußen frei bewegen, ohne Gefahr zu laufen, das Haus zu verlassen und sich zu verirren.

Darüber hinaus werden im Zuge des Umbaus 14 Tagespflegeplätze geschaffen. Hier werden Senioren, die noch zu Hause wohnen, tageweise betreut. Wie bisher wird es auch in Zukunft zehn eingestreute Kurzzeitpflegeplätze geben. Hier können pflegebedürftige Senioren zum Beispiel für die Dauer einer Krankheit oder eines Urlaubs des pflegenden Angehörigen vorübergehend untergebracht werden.

(jo-s)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort