Brüggen Neue Ü3-Gruppe in Lüttelbrachter Kita

Brüggen · Der Rat hat entschieden, die Kindertagesstätte Lüttelbracht um eine Gruppe für 20 Kinder zu erweitern. Dann soll gewährleistet sein, dass alle Kinder einen Betreuungsplatz in Brüggen erhalten.

Eigentlich sind es gute Nachrichten, mit denen sich Sozialausschuss und Rat zuletzt beschäftigten. Denn in Brüggen gibt es - entgegen der Prognose - mehr Kinder. Vor allem Zuzügen sei es geschuldet, dass im kommenden Kindergartenjahr, das im August beginnt, mehr Betreuungsplätze für die Altersklasse der Drei- bis Sechsjährigen benötigt würden, sagte Joachim Müllers, Leiter des Amtes für Soziales und Senioren. Damit die Kinder in Brüggener Einrichtungen unterkommen, und nicht etwa in Nachbargemeinden entsandt werden, muss Brüggen aufstocken. Das Kreisjugendamt hat ermittelt, dass in der Kita Lüttelbracht entsprechende Kapazitäten verfügbar sind. Der Rat folgte jetzt dem Vorschlag, eine zusätzliche Gruppe für bis zu 20 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren einzurichten. "Das wäre in keiner anderen Einrichtung in Brüggen möglich gewesen", sagte Müllers und Hannes Vilcans vom Kreisjugendamt lobte die pragmatische Umsetzung. "Es ist ein Glücksfall, kein Geld anpacken zu müssen und mit Null Investitionskosten auf den Bedarf reagieren zu können." Lediglich die Kosten für die Trägerschaft erhöhen sich für die Burggemeinde um rund 31 500 Euro pro Kindergartenjahr. "Das ist angesichts der Tatsache, dass Kinder dieser Altersgruppen derzeit in Nachbargemeinden betreut werden, aber sicher vertretbar", sagte Müllers.

Vorerst soll die zusätzliche Gruppe mit 45-Stunden-Betreuung für drei Jahre Bestand haben. Dann soll der Bedarf erneut geprüft werden. Auch sonst steht die Burggemeinde in Sachen Betreuungsplätze gut da. "Wir können allen Kindern bedarfsgerecht einen Betreuungsplatz zur Verfügung stellen", sagte Vilcans. Zum Kindergartenjahr 2015/16 können in insgesamt neun Einrichtungen in Brüggen und Bracht 140 Plätze (100 in Tageseinrichtungen und 40 in der Tagespflege), für Kinder unter drei Jahren angeboten werden. Bei den Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren gibt es rein planerisch sogar einen Überhang von 24 Betreuungsplätzen. Denn laut Vilcans wird der Bedarf bei 331 Plätzen liegen. 355 Betreuungsplätze sind ab August aber in Brüggen verfügbar. "Doch auch diese 24 Plätze werden wir füllen", sagt Vilcans mit dem Verweis darauf, dass es sich um rein planerische Größen handle. Ein Spielraum von zwei bis 2,5 Plätzen pro Einrichtung sei notwendig, um beispielsweise auf Zuzüge reagieren zu können, oder um eine Aufteilung der Kinder auf Gruppen von zehn, 20 oder 25 Kindern zu ermöglichen.

Eine Anfrage der FDP-Fraktion beschäftigte sich mit der Frage, warum Eltern in Brüggen nur zwischen Betreuungszeiten von 35 oder 45 Stunden, nicht aber 25 Stunden wählen können. Laut Vilcans sei die Nachfrage nach einer 25-Stunden-Betreuung bislang nicht groß genug gewesen, um eine eigene Gruppe einzurichten. Zehn bis 13 Kinder müssten zusammenkommen, damit die Schaffung dieser Wahlmöglichkeit wirtschaftlich sei.

Noch unklar ist, ob die acht Plätze für Kinder mit speziellem Betreuungsbedarf in der Integrativen Kita Vennmühle erhalten bleiben können. Die Umstellung auf ein neues Finanzierungssystem müsse sich erst noch einspielen, sagte Vilcans. Bisher waren diese Plätze durch den Landschaftsverband Rheinland finanziert worden. Ab August werden diese als therapeutische Leistungen ausgeschriebenen Mittel über die Krankenkassen finanziert.

(RP)
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