Unsere Bürgermeister-Kandidaten: Bennet Gielen Neue Wege gehen und Bürger einbinden

Viersen · Bennet Gielen ist als CDU-Kandidat in der christdemokratischen Hochburg Niederkrüchten naturgemäß ein Favorit bei der Bürgermeisterwahl. Der Jurist setzt auf Bürgernähe und sein kommunalpolitisches Know-how als Referent des Landrats.

 Niederkrüchten muss mit Blick auf die Herausforderungen des demografischen Wandels zukunftsfest werden, sagt Bennet Gielen, hier vor dem Elmter Altenheim. Nachholbedarf sieht er auch beim Facharzt-Angebot in der Gemeinde.

Niederkrüchten muss mit Blick auf die Herausforderungen des demografischen Wandels zukunftsfest werden, sagt Bennet Gielen, hier vor dem Elmter Altenheim. Nachholbedarf sieht er auch beim Facharzt-Angebot in der Gemeinde.

Foto: Busch

Niederkrüchten An die 2000 Haushalte hat Bennet Gielen bislang besucht. Der CDU-Kandidat will für die Wahl am 13. September nicht nur Stimmen sammeln, sondern auch Stimmungen. Der 34-Jährige hat sehr interessierte Bürger mit sehr konkreten Fragen erlebt. Top-Thema an jeder Haustür ist die Konversion des Flughafengeländes. Da ist einerseits die enorme Herausforderung der Flüchtlingsunterbringung und andererseits die Hoffnung auf viele Arbeitsplätze durch das geplante Gewerbegebiet.

In der Flüchtlingsfrage gilt für Gielen der Grundsatz: "Wir wollen helfen, wir müssen helfen, aber wir müssen auch helfen können. Wenn 2500 Flüchtlinge in einen 6000-Seelen-Ort wie Elmpt kommen, muss das Land NRW sich in erheblichem Umfang beteiligen." Die Beschulung der Flüchtlingskinder oder die Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge zum Beispiel könne die Gemeinde alleine gar nicht leisten.

Unabhängig davon sei die Gewerbeentwicklung an dem Standort von ganz entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Gemeinde. 150 Hektar des insgesamt 900 Hektar großen Areals sind für Unternehmensansiedlungen vorgesehen. So große zusammenhängende Gewerbeflächen gibt es in ganz NRW kaum. Gielen geht davon aus, dass auf dem einstigen Militärgelände bis zu 2500 Arbeitsplätze entstehen könnten. "Da die Unterbringung der Flüchtlinge vertraglich bis 2021 begrenzt ist, müssen wir parallel die Planungen vorantreiben, um in fünf Jahren mit der Gewerbeentwicklung beginnen zu können", so Gielen.

Möglich sein muss es aus seiner Sicht auch, dass die Gemeinde im Hinblick auf die Herausforderungen des demografischen Wandels zukunftsfest wird. Die Zahl der Pflegebedürftigen und die Zahl der hochbetagten Menschen werden sich in den kommenden 15 Jahren mehr als verdoppeln. In Elmpt ist das Angebot an voll- und teilstationärer Pflege sowie an Wohnen mit Service rund um das Altenheim recht gut, doch in Alt-Niederkrüchten und erst recht in den kleineren Orten fehlt es an Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten. Nachholbedarf sieht Gielen auch beim Facharzt-Angebot in der Gemeinde. Das Gesundheitszentrum in Brüggen könne hier ein Vorbild sein. Beleben möchte Gielen den Laurentiusmarkt in Elmpt. Hier sei ein Gesamtkonzept vonnöten, das auch den Edeka-Markt und das frühere Schlecker-Gebäude einbeziehe. Die Förderung des Tourismus, insbesondere des Tagestourismus, der Erhalt der Realschule ("Die macht eine Super-Arbeit") oder der Ausbau schneller Internetverbindungen für alle Ortsteile sind weitere Schwerpunkte für Gielen.

Über allem stehe allerdings die Frage, was sich Niederkrüchten angesichts kontinuierlich schwindender Finanzkraft noch leisten kann. "Wir müssen neue Wege gehen, etwa durch Einbindung des Ehrenamts", so Gielen. Die Fördervereine für den rollenden Jugendtreff "Big Bass" oder für das Niederkrüchtener Freibad seien ermutigende Beispiele. Nach vielen Hausbesuchen weiß Gielen auch, dass sich die Bürger einen direkten, unkomplizierten Draht zur Verwaltung wünschen. Er möchte deshalb ein ständiges Ideen- und Beschwerdemanagement einrichten - mit einem festen Ansprechpartner und direkter Angliederung ans Bürgermeisterbüro.

Der Jurist, der mit seiner Familie in Elmpt lebt und als persönlicher Referent von Landrat Peter Ottmann in der Kreisverwaltung arbeitet, geht mit großem Selbstbewusstsein in die Wahl: "Ich glaube, dass ich die besten Argumente habe, ich bin durch meine Tätigkeit beim Kreis in den Themen, und ich brauche keine lange Einarbeitungszeit."

(jo-s)
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