Schwalmtal Neuer Gerätewagen für die Wehr

Schwalmtal · "Unser Baby" sagt Schwalmtals Wehrführer Dirk Neikes, und es klingt fast ein bisschen zärtlich. Er spricht von einem kerngesunden Wonneproppen von 18 Tonnen Gewicht und mit 290 PS.

 Wehrführer Dirk Neikes, der katholische Pfarrer Thorsten Aymanns und seine evangelische Kollegin Anne Förster bei der Einweihung des Wagens.

Wehrführer Dirk Neikes, der katholische Pfarrer Thorsten Aymanns und seine evangelische Kollegin Anne Förster bei der Einweihung des Wagens.

Foto: Ahlen

Die Kinderkrankheiten sind auch überstanden - nach der Auslieferung durch die Herstellerfirma im März musste der Gerätewagen Logistik 2/TH noch einmal zurück, weil sich Fehler ergeben hatten. "Das kann bei Fahrzeugen, die man nicht von der Stange kauft, sondern die speziell für bestimmte Bedürfnisse zusammengestellt werden, schon einmal sein", erklärt Neikes. Im August 2012 hatte die Schwalmtaler Wehr begonnen, das neue Fahrzeug, das zwei weit über 30 Jahre alte Vorgänger ersetzen sollte, zu konzipieren. Im März 2014 ging dann die Bestellung raus. Geeignet ist der GWG-Log 2 für schwere technische Hilfeleistung, wie sie zum Beispiel nach Lkw-Unfällen oft gefragt ist. Die Seilwinde hat eine Nenn-Zugkraft von acht Tonnen. Vorne ist ein so genannter Öl-Tiger vorgebaut, um Ölspuren zu beseitigen. Wie bei einem Streuwagen wird über einen Drehteller Bindemittel auf die Straße gebracht. Per Kamera kann der Fahrer den Vorgang überwachen. Sechs Rollcontainer passen hinten auf den Wagen. Vier sind immer darauf, zwei weitere können je nach Einsatzstichwort in Sekundenschnelle hinzugepackt werden. Da gibt es Beleuchtungsteile, um große Unfallstellen auszuleuchten, Pumpen, mit denen nach Starkregen gearbeitet wird, Werkzeug zum Heben und Ziehen oder auch eine Tragkraftspritze und Zubehör, um Wasser aus einem See zu holen.

Neikes unterstreicht: "Technische Einheiten bestehen aus Mannschaft und Gerät." Das neue "Gerät" ersetze nicht nur zwei Fahrzeuge, sondern könne mehr leisten als zuvor beide zusammen. Die Wehrleute haben seit dem Frühjahr viel Zeit damit verbracht, sich mit dem neuen Wagen vertraut zu machen. Bis aber eine komplette Wehr alles könne, vergehe sicher ein Jahr.

268 000 Euro hat sich die Gemeinde das Auto kosten lassen. "Eine gewaltige Kraftanstrengung angesichts der Haushaltslage", sagt Bürgermeister Michael Pesch. "Aber wir haben das Fahrzeug gerne zur Verfügung gestellt."

(hah)
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