Viersen Neuer Vorplatz für den Viersener Bahnhof

Viersen · Mit der Fertigstellung des innerstädtischen Erschließungsrings soll auch der Bahnhofsvorplatz modernisiert werden.

 Im Vordergrund die Gerhart-Hauptmann-Straße: So könnte der Viersener Bahnhofsvorplatz nach einer kompletten Umgestaltung aussehen.

Im Vordergrund die Gerhart-Hauptmann-Straße: So könnte der Viersener Bahnhofsvorplatz nach einer kompletten Umgestaltung aussehen.

Foto: Stadt Viersen

Die Zeit drängt: Nicht nur am letzten fehlenden Teilstück des innerstädtischen Erschließungsrings sind derzeit die Bagger aktiv, auch auf dem Bahnhofsvorplatz soll in den kommenden Monaten intensiv gearbeitet werden. "Wir reden hier von einem wichtigen Bereich Viersens", betonte Bürgermeister Günter Thönnessen in der jüngsten Sitzung des städtischen Planungsausschusses eindringlich. "Der Bahnhof, der täglich von rund 5000 Menschen genutzt wird, ist eines der wesentlichen Elemente der Stadtentwicklung. Hier wollen wir kurzfristig in eine Umgestaltung und Modernisierung des Vorplatzes investieren."

Von "wollen" allein kann dabei in der Stadtverwaltung nicht die Rede sein. Den Beamten im Technischen Rathaus laufen Zeit und Geld davon. Pikant: Teilweise seit 2002 liegen die Zusagen für Fördermittel in den Schubladen der Stadtmitarbeiter.

Ganz plötzlich machen sich jetzt in der Verwaltung große Aktivität und Hektik bemerkbar. "Die Förderanträge laufen aus. Wenn wir den Großteil der Beträge bis zum 31. Dezember 2015 nicht abrufen, sind sie verfallen", räumte Thönnessen ein. Nach Informationen der Rheinischen Post stehen hier 580 000 Euro auf der Kippe.

Die Verwaltung hat daher in den vergangenen Monaten ein Gestaltungskonzept erstellt, um eine erste Kostenschätzung für eine Verbesserung des Bahnhofsvorplatzes vornehmen zu können. Hauptkriterien sind:

— eine optimale Verbindung von Bus- und Bahnverkehr;

— eine Verbreiterung der Fläche vor dem Bahnhof;

— nicht verstellbare Blickachsen auf das denkmalgeschützte Gebäude;

— ein behindertenderechter Ausbau der Verkehrs- und Wegeflächen;

— zeitgemäße Fahrradabstellplätze mit verschließbaren Boxen; — optimale Einbeziehung des Fahrradverkehrs sowie Taxi- und Kurzzeitparkflächen.

Neben den Fördermitteln will Thönnessen weitere 700 000 Euro aus den städtischen Haushalten der Jahre 2014 und 2015 in die Maßnahme investieren. Damit soll ein Basisausbau des Platzes erreicht werden, dessen Qualität in späteren Jahren weiter "optimiert" werden soll. "Auf kostenträchtige Gestaltungsdetails wollen wir in dieser Phase verzichten", so der Verwaltungschef. Für einen kompletten Endausbau sind weitere 200 000 Euro erforderlich. Thönnessen versprach, dass nicht nur die Politik, sondern auch die Bürger umfassend über die Pläne informiert werden sollen. "Das erfolgt, wenn belastbare Kostenangaben und ein konkretisiertes Konzept vorliegen." Ein erster Termin sei für Ende April vorgesehen. Einen möglichen Strich durch alle Verwaltungsträume könnte bis zu diesem Zeitpunkt allerdings eine ganz andere Behörde machen: Das Rheinische Amt für Denkmalpflege prüft derzeit, ob der Viersener Bahnhofsvorplatz ein Denkmal ist. Sollte das so sein, muss die Verwaltung neu nachdenken.

(RP)
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