Viersen Neues Wohnen am Gymnasium

Viersen · Die Baugrube für den letzten Neubau auf dem Schulhof des früheren Gymnasiums ist ausgehoben. Anfang nächsten Jahres soll das Haus "Heimbachstraße 7" fertig sein. Gestern schaute sich Viersens Bürgermeister dort um.

Für Bürgermeister Günter Thönnessen und seinen Pressesprecher Peter Abrahams war es gestern Morgen ein besonderer Termin. Die Investoren Matthias und Dr. Rüdiger Schmitz hatten Thönnessen und die Presse zu einem Rundgang durch das ehemalige Humanistische Gymnasium an der Wilhelmstraße eingeladen. In dem früheren Schulgebäude hat das Dülkener Unternehmen Schmitz 24 Wohneinheiten — davon 17 barrierefrei und seniorengerecht — geschaffen. Dort wo Thönnessen und Abrahams, aber auch viele andere Viersener, einst die Schulbank drückten, verbringen heute Senioren ihren Lebensabend.

Treffen im Biologie-Raum

Für den Bürgermeister war es daher ein bewegender Moment, als er im Aufenthaltsraum des Seniorenhauses Platz nahm. Dort hat er als Schüler im Biologieunterricht naturkundliche Filme angeschaut. Der Geist der traditionsreichen Schule umweht das Haus nach wie vor. Alte Reliefs im Eingangsbereich erinnern daran, dass hier bis zum Jahre 1980 das Viersener Jungen-Gymnasium war.

Die Firma Schmitz hatte das Schulhaus samt Turnhalle und benachbarter ehemaliger evangelischer Schule vor einigen Jahren von der Stadt gekauft. Mehrere Millionen Euro nahm der Investor in die Hand, um zwischen Wilhelm- und Heimbachstraße ein neues Wohnquartier mit 88 Wohnungen zu errichten. Außerdem befinden sich hier das Stadtarchiv (in der umgebauten Schulturnhalle) und das so genannte Gewächshaus für Jungunternehmer (in der ehemaligen evangelischen Schule). Auf dem früheren Schulhof wurden und werden drei zusätzliche Neubauten errichtet.

Der Bürgermeister lobte das Vorgehen der Investoren. Das alte Gymnasium — zuletzt als städtische Verwaltungsstelle genutzt — sei nun wieder "ein Gebäude mit Zukunft". Für die Stadt sei das Haus zuletzt eine "Last" gewesen, so Thönnessen. Die öffentliche Kritik an den Balkonanbauten aus Stahlblech könne er zwar teilweise verstehen. Der Investor habe aber die Vorgaben der Denkmalbehörde — die Anbauten sollten sich erkennbar vom Denkmal abheben — sehr gut umgesetzt.

Die Wohnungen in den früheren Verwaltungs- und Klassenräumen sind längst bezogen. Die Mieter fühlen sich sehr wohl, wie sie gestern dem Bürgermeister beim Rundgang durch seine alte "Penne" erklärten. Investor Schmitz will die Wohnanlage jetzt zügig fertig stellen. Ein Neubau auf dem Gelände, für den ein Gericht einen vorübergehenden Baustopp verfügt hatte, wird Ende dieses Jahres bezugsfertig. Zwölf Wohnungen entstehen hier. Mit dem zweiten Neubau an der Heimbachstraße, für den jetzt die Baugrube ausgehoben ist, wird das Ensemble Anfang nächsten Jahres seinen Abschluss finden.

(RP)
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