Niederkrüchten Niederkrüchten bekommt E-Tankstellen

Niederkrüchten · Am Rathaus und Am Lindbruch sollen Ladestationen für Elektroautos installiert werden. Zudem wird der Fuhrpark der Verwaltung um ein E-Auto erweitert, das vor allem das Ordnungsamt nutzen wird

Bisher beschränkt sich der Anteil der E-Mobilität im Fuhrpark der Gemeinde auf zwei Elektrofahrräder. Eines davon nutzt Bürgermeister Kalle Wassong sehr rege - und ist zufrieden. Manchen Auto-Kilometer samt entsprechender Abgas- und CO2-Emission hat Wassong so bei seinen Dienst-Terminen schon eingespart. Elektromobilität auf vier Rädern hat die Gemeindeverwaltung bisher allerdings noch nicht zu bieten. Sechs Transporter mit Verbrennungsmotor, überwiegend im Bauhof eingesetzt, bilden derzeit den Fuhrpark. Ansonsten nutzen die Mitarbeiter bei Dienstfahrten gegen Kilometergeld-Erstattung ihren Privat-Pkw.

Die CO2-Emissionen des gemeindlichen Fuhrparks (inklusive Dienstfahrten mit dem Privat-Pkw) summieren sich laut NEW-Analyse pro Jahr auf über 21 Tonnen. Insgesamt kommen rund 172.000 Dienst-Kilometer zusammen. Knapp 118.000 Kilometer davon entfallen auf Dienstfahrten mit Privatautos. Allein die Kilometergeld-Erstattung dafür schlägt mit jährlich über 35.000 Euro zu Buche.

In Kürze soll deshalb das erste Elektro-Auto angeschafft werden, kündigte Planungsamtsleiter Tobias Hinsen jetzt im Planungsausschuss an. Es soll vor allem für den Außendienst im Ordnungsamt eingesetzt werden. Die NEW als regionaler Versorger ist als Kooperationspartner mit im Boot.

Jörg Lachmann, Stababteilungsleiter Geschäftsfeldentwicklung, stellte im Ausschuss das regionale Mobilitätskonzept im Versorgungsgebiet der NEW vor. Es umfasst neben Niederkrüchten noch die Jüchen, Erkelenz, Geilenkirchen, Tönisvorst, Korschenbroich, Hückelhoven und den Kreis Heinsberg.

Der Schwerpunkt liegt derzeit auf dem Aufbau der Lade-Infrastruktur. In Niederkrüchten wird der Versorger in den kommenden Wochen zwei Ladestationen installieren: Am Lindbruch in Alt-Niederkrüchten soll eine Säule mit zwei Ladepunkten errichtet werden, die jeweils 22 Kilowatt Ladekapazität haben. Damit könnte ein E-Golf, der 15 Kilowattstunden auf 100 Kilometer braucht, in einer Stunde etwa für 140 bis 150 Kilometer Fahrstrecke nachladen. Am Rathaus in Elmpt soll zudem eine so genannte Wallbox mit einer etwas geringeren Ladekapazität montiert werden.

Lachmann geht davon aus, dass die Wallbox schon zeitnah zur Verfügung steht und die Ladesäule am Lindbruch im Sommer aufgebaut werden kann. Den Strom über die Ladesäule stellt die NEW bis Ende 2018 kostenfrei zur Verfügung, so Lachmann. Danach können Nutzer ihren Autostrom über ein Lesegerät an der Säule per Kundenkarte oder per Smartphone bezahlen. Die Wallbox am Rathaus wird über den gemeindlichen Stromanschluss versorgt. Die NEW stellt für die Elektromobilität generell Strom bereit, der zum Beispiel in Biogas-, Windkraft- oder Photovoltaikanlagen entsteht, sagte Lachmann.

Für die Gemeinde sieht Lachmann zudem große Chancen im Hinblick auf E-Bikes und Pedelecs. Als fahrradfreundliche Gemeinde mit touristischen Ambitionen könne Niederkrüchten hier mit Lade-Infrastruktur und entsprechenden Angeboten punkten.

(jo-s)
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