Niederkrüchten Amateur-Aufnahmen zeigen den Tornado von Elmpt

Niederkrüchten · Bedrohlich wirkende Wolken, kräftiger Wind und eine sich drehende Gewitterfront - vor einer Woche fegte ein Tornado über Niederkrüchten-Elmpt. Dieses Wetterphänomen ist in Deutschland eher selten. Umso beeindruckender sind diese Aufnahmen von Augenzeugen.

 An der Schule in Elmpt half die Feuerwehr dabei, lose Dachziegeln zu entfernen, damit der Unterricht gestern stattfinden konnte. Andere von der heftigen Winbö betroffene halfen sich selbst oder riefen den Dachdecker.

An der Schule in Elmpt half die Feuerwehr dabei, lose Dachziegeln zu entfernen, damit der Unterricht gestern stattfinden konnte. Andere von der heftigen Winbö betroffene halfen sich selbst oder riefen den Dachdecker.

Foto: Jungmann

Am 13. Mai zog eine Gewitterzelle über Niederkrüchten-Elmpt. Zunächst war unklar, ob es sich bei dem Sturm, der Dächer von Häusern abdeckte, um einen Tornado handelte. Der Deutsche Wetterdienst konnte sich zunächst nur auf Augenzeugenberichte berufen und die Wetterdaten auswerten. Nun aber stufte der DWD die kräftige Windhose zum Tornado.

Am Dienstag veröffentlichte der DWD ein Tornado-Video. Es zeigt "die eindrucksvolle Wolkenformation, unter der sich der Tornado ausbilden konnte und aufgewirbelte Netze, die zur Abdeckung von landwirtschaftlichen Kulturen dienten", wie der der Wetterdienst auf seiner Facebook-Seite schreibt.

In Deutschland, so wird geschätzt, gibt es jährlich etwa 20 bis 60 Tornados. Dass die Zahl in den vergangenen Jahren gestiegen ist, wird zunächst nicht auf eine Klima-Erwärmung zurückgeführt, sondern eher auf bessere und vor allem besser belegbare Beobachtungen.

Es war nicht das erste Wetterphänomen dieser Art, das es in Elmpt zu beobachten gab. Am 26. August 2011 zog ein Unwetter über den Kreis Viersen, bei dem in Viersen eine Oberleitung beschädigt wurde und ein Zug evakuiert werden musste. Damals hatten Soldaten aus den Javelin-Barracks in Elmpt von einem Wirbelsturm berichtet - aber niemand hatte fotografiert. Deshalb taucht dieses Ereignis in den Statistiken nicht auf.

Tornados dauern zwischen wenigen Sekunden und etwa einer Stunde, meist sind sie aber in wenigen Minuten vorbei. Sie treten am häufigsten im Frühsommer auf und in den frühen Abendstunden - beides trifft für Elmpt zu. Mit dem "Verdachtsfall" von Elmpt sind dem DWD in Offenbach für Dienstagabend deutschlandweit drei Tornado-Verdachte gemeldet worden. Die anderen liegen in Leipzig und am Kaiserstuhl, nördlich von Freiburg.

(nbe)
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