Viersen Noch kein neuer Mieter im Rathausmarkt

Viersen · Für den Rathausmarktin Viersen gibt es noch immer kein Konzept. Die neuen Manager geben sich aber zuversichtlich: Sie sagen, dass sie die ganze Fläche im Erdgeschoss vermieten und investieren wollen.

Die Kartenständer des Blumenhändlers verdecken die heruntergelassen Jalousien, die den Zugang zu der leerstehenden früheren Kaiser's-Filiale im Rathausmarkt versperren. Auf einige der fleckigen Metallrollläden hat jemand Poster von Viersen bei Sonne und Bilder von Bäumen und Sträuchern geklebt: Sie täuschen über die Tristesse der leerstehenden Läden hinweg.

Bald sollen die Rollläden hier wieder Morgen für Morgen hochgezogen werden. Im Juli hat das US-amerikanische Investment-Unternehmen Cerberus den Rathausmarkt gekauft und das Berliner Unternehmen Acrest beauftragt, neue Mieter zu finden. "Wir haben Planungsideen", sagt Acrest-Geschäftsführer Stefan Zimmermann nun. Mögliche Mieter stünden diesen Plänen positiv gegenüber.

Zimmermann hat sich vorgenommen, die gesamte Fläche im Erdgeschoss des 80er-Jahre-Baus wieder zu vermieten: also die frühere Kaiser's-Filiale, die allein 2500 Quadratmeter umfasst, die Geschäfte, in denen es früher einen Schlecker-Drogeriemarkt gab, eine Bäckerei und einen Imbiss.

Eigentlich hatte Zimmermann schon im Herbst ein Konzept für den Markt vorlegen wollen. Doch dann verzögerte sich der Eintrag ins Grundbuch. Das Gebäude konnte später vermessen werden als geplant, sodass sich zumindest äußerlich über Monate nichts tat.

Das Konzept für das Einkaufszentrum soll nun im März stehen. Der Rathausmarkt hat es auch dringend nötig: In den vergangenen 15 Jahren war es wechselnden Eigentümern und Verwaltern nicht gelungen, den Leerstand auf weniger als 30 Prozent zu senken. Aktuell sollen 70 Prozent der Flächen leerstehen. Personen, die den Rathausmarkt früher betreuten, erklären, dass potenzielle Mieter allein beim Namen "Rathausmarkt" zusammengezuckt seien und eine Zusammenarbeit abgelehnt hätten.

"Das wäre jetzt sicher auch so, wenn wir nichts an dem Gebäude machen würden", sagt Zimmermann. Doch Cerberus und Acrest haben vor, zu investieren. Wie viel, sagt Zimmermann nicht — er geht aber davon aus, dass es sich um einen Millionenbetrag handeln werde. Für Cerberus ist dies keine große Summe. Nach eigenen Angaben verwaltet der Fonds Firmen, Immobilien und andere Objekte im Wert von etwa 15 Milliarden Euro.

Trotz der Finanzkraft sieht auch die vom Eigentümer beauftragte Firma Acrest nicht für alle Bereiche des Rathausmarkts Hoffnung. Für das ehemalige Kino Mieter zu finden, sei schwierig bis unmöglich, sagt Zimmermann. Dort könne man vielleicht ein Lager für die übrigen Mieter einrichten — oder die Fläche weiter brach liegen lassen. Welche Unternehmen er im Erdgeschoss ansiedeln will, sagt Zimmermann nicht. Bürgermeister Günter Thönnessen erklärt, er wünsche sich dort einen Frequenzbringer. Als solche gelten neben Supermärkten zum Beispiel Elektro-Fachgeschäfte wie Saturn oder Mediamarkt, aber auch große Bekleidungsketten. Welche Filialisten Zimmermann angesprochen hat, teilt er noch nicht mit.

Außerdem habe er die Idee, die Außengastronomie auszubauen. Dies werde noch mit der Stadt abgestimmt, wenn es an der Zeit dazu ist.

(RP)
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