Schwalmtal "Oldtimer" von St. Wolfhelm spielen ein schräges Rapunzel

Schwalmtal · Seit 40 Jahren gibt es die Theater AG des Gymnasiums St. Wolfhelm. Seit einigen Jahren spielen die "Oldtimer", also diejenigen, die schon lange nicht mehr Schüler des Gymnasiums sind, Anfang Dezember ein Weihnachtsstück für Kinder und Erwachsene. In diesem Jahr am Samstag, 3. Dezember, 17 Uhr, und am Sonntag, 4. Dezember, 15 Uhr, zeigen sie das Märchen "Rapunzel" in der Achim-Besgen-Halle an der Turmstraße in Waldniel.

 Astrid Werheit (von li.), Christina Hermanns (geb. Fischer), Sandra Forche (geb. Hyzak), Maike Gottlieb (geb. Kryn) spielen die Albtraumschwestern. Foto:

Astrid Werheit (von li.), Christina Hermanns (geb. Fischer), Sandra Forche (geb. Hyzak), Maike Gottlieb (geb. Kryn) spielen die Albtraumschwestern. Foto:

Foto: HAH

Regisseur Lothar Lange findet immer einen eigenen Zugang zu einem bekannten Märchen. Die Kunst der Inszenierung ist es, dass kleine Kinder das Stück spannend, lustig und rührend finden, aber auch die Erwachsenen auf ihre Kosten kommen. Wann Lothar Lange solche Geschichten einfallen? "Unter der Dusche", sagt er. Die Frage, die er stelle, sei ganz einfach "Warum?". "Bei den Märchen der Brüder Grimm darf man normalerweise nicht nach dem Warum fragen, so sind die nicht angelegt", erklärt er. So spielen die Geschichten der Wolfhelmer im Märchenwald mit Märchengestalten, haben aber aktuelle Bezüge.

Warum geben Rapunzels Eltern das kleine Mädchen der Fee Gothel? Nicht nur, weil sie beim Klauen der Rapunzeln im Feengarten erwischt wurden, weil die Fee unbedingt ein Kind will, man die Männer im Märchenwald aber alle vergessen kann. Sondern auch, weil sie glauben, dem Kind ein besseres Leben zu ermöglichen. Und dann sind da noch Opa Ron, in dessen Mühle die duftenden Kräuter zu schönen Träumen gemahlen werden, und seine Alptraumschwestern, die aus Abfällen böse Träume machen.

Ach ja, und Tante Tattle aus England und Chevalier Cancan - die zwei sind Pensionsgäste bei Rapunzels Eltern und machen sich auf, um Rapunzel zu befreien. Von den weisen Kindern - denn Kinder können meist viel cleverer denken als Erwachsene - erfahren sie, dass sie einen Prinzen brauchen, um Rapunzel aus dem Turm der 1000 Träume zu befreien. Aber genau die gibt es ja nicht mehr im Märchenland... Die überraschende Wende kommt, als beide vom Märchenland-Polizisten wegen ihrer Schnüffelei festgenommen werden. Und am Ende wird - nach guter Tradition - der Schnee auf die Bühne der Achim-Besgen-Halle fallen. Denn ohne das Schlussbild wäre es einfach kein Lothar-Lange-Brüder-Grimm-Weihnachtsmärchen.

Der Eintritt für die Aufführung kostet fünf Euro. Karten gibt es im Bürgerservice im Rathaus, Markt 20 in Waldniel, oder per E-Mail unter l.lange@theater-events.de.

(hah)
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