Viersen Pablo Held im Musik-Marathon

Viersen · Dass Pablo Held das "Aushängeschild einer jungen Generation von Jazzmusikern in Deutschland ist" (Die Zeit), braucht man eigentlich gar nicht mehr zu wiederholen. Der 30-jährige Pianist spielt souverän wie innovativ - und bleibt dabei unaufgeregt und lässig.

 Pablo Held gab vier Konzerte in verschiedenen Formationen - hier der Pianist im Dialog mit dem brasilianischen Gitarristen Nelson Veras.

Pablo Held gab vier Konzerte in verschiedenen Formationen - hier der Pianist im Dialog mit dem brasilianischen Gitarristen Nelson Veras.

Foto: Busch

In Viersen war er am Freitag der Marathon-Mann, der im Saal 2 von 19 Uhr bis Mitternacht vier Konzerte in verschiedenen Formationen gab. Er selber verstand das nicht als harten Job, es machte ihm Spaß. Und auch den Zuhörern hat es Spaß gemacht.

Beim Quartett war mit Sebastian Gille ein alter Freund am Tenorsaxofon. Der dänische Bassist Jonas Westergaard aus Berlin und der irische Schlagzeuger Sean Caprio machen dieses interessante Quartett komplett. Die Inspiration der Stücke ist höchst unterschiedlich: Mal haben sie mit Helds beiden Kindern zu tun, mal mit Artur Rubinstein und einem spanischen Lied, das mit dem Standard "Just You, Just Me" verbunden wird. Das gelang wunderbar leichthändig. Mit dem brasilanischen Gitarristen Nelson Veras aus Paris folgte ein ruhiger Dialog. Das Pablo Held Trio spielt seit elf Jahren zusammen, seit neun Jahren ohne Setliste. Held versteht sich mit Robert Landfermann (Bass) und Jonas Burgwinkel (Drums) blind. Spannend, wie die drei ein musikalischen Gespräch unter Freunden entwickeln. Das Finale bestritt Pablo Held Glow mit neun Musikern auf der Bühne. Glow ist ein experimentelles Projekt mit wechselnden Mitgliedern, die einen ständig wechselnden Gruppenklang entstehen lassen. Ein hochspannender Abend voller Glut und Innovation.

(hb)
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