Viersen Pesch gehorcht den Frauen aufs Wort
Viersen · Die Alten hatten aufgerüstet: Bewaffnet mit wetterfesten Rasseln, rosa Tröten, Pritschen, Tuschmaschinen und Trillerpfeifen machten sie sich auf den Weg, das Rathaus zu erobern. Sie nannten sich Schantalle, Schackeline, Lulu und Nataaschaa und gaben sich modern. Aber das Äußere spielte nicht so eine große Rolle - sie wollten nicht mit Schönheit überzeugen, sondern mit Lautstärke. Und mit gehörigem Krach verlangten sie Einlass ins Schwalmtaler Rathaus.
Doch die Verwaltung war gewappnet. Von oben winkten Bürgermeister Michael Pesch, seine Mannen und einige treu untergebene Damen provozierend mit dem riesigen Schlüssel aus dem Fenstern. Die Blaskapelle "Patria" aus Neuwerk heizte währenddessen die Stimmung mit "Und wenn dat Trömmelche jeht" weiter auf. Unten vor dem Tor wurden die Möhnen ungeduldig und hämmerten immer lauter gegen das Portal. Belustigt schauten sich etliche Zuschauer das Spiel vom Markt an, sicher durch einen Pavillon vor dem Regen geschützt, und griffen nicht ein.
Das war auch gar nicht nötig: Pesch gehorchte den Weibern und schwenkte schon nach vier Minuten die weiße Fahne. Nach dem Öffnen der Tür wurde der Bürgermeister fast überrannt und musste den Schlüssel abgeben. "Ich gebe mich geschlagen - aber ungern", riefchen Möhne den Schlüssel zu entreißen, hatte aber keine Chance. Pesch, versuchte noch, einer stattli