Kreis Viersen Peter Fischer führt CDU-Kreistagsfraktion

Kreis Viersen · Ab 1. Januar wird der 47-jährige Kempener die größte Fraktion im Kreistag führen. Vorgänger Michael Aach gibt die Funktion nach acht Jahren auf eigenen Wunsch auf

Es kommt eher selten vor, dass der Nachfolger älter ist als der Vorgänger. Bei der CDU-Fraktion im Viersener Kreistag folgt der Kempener Peter Fischer (47) auf den bisherigen Vorsitzenden Michael Aach (40) aus Viersen. Fischer wurde jetzt von der Fraktion einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt; er wird sein Amt am 1. Januar 2018 antreten. Michael Aach stellte sein Amt aus persönlichen Gründen zur Verfügung: Er wird am 1. Januar 2018 neuer Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft für den Kreis Viersen.

Fischer engagiert sich seit vielen Jahren kommunalpolitisch, wurde mit 19 Jahren Ratsmitglied in Kempen und 1994 erstmals Mitglied der CDU-Kreistagsfraktion. Der Kempener aus dem Hagelkreuz hat andere politische Schwerpunkte als Aach: "Ich kümmere mich schwerpunktmäßig um Sozialpolitik und Familienpolitik."

In Kempen gilt Fischer als umgänglicher Politiker, der eher moderiert als spaltet. Er stammt aus einem bürgerlichen Elternhaus, nach dem Wahlsieg Helmut Kohls 1982 begann er sich politisch zu interessieren. "Bei uns zu Hause wurde häufig über Politik gesprochen." Über die Schüler-Union landete der ehemalige Messdiener bei der Jungen Union. "Die waren die einzige Jugendorganisation einer Partei in Kempen, hatten einen monatlichen politischen Stammtisch, oft mit interessanten Gästen", berichtet Fischer.

Wichtig ist ihm, in den einzelnen Städten und Gemeinden Akzeptanz für Kreis-Themen zu schaffen. Auf seiner Agenda steht vor allem der demografische Wandel. "Wir wollen den mit Inhalten füllen. Das fängt beim Verbleib zu Hause an, geht übers Pflegeangebot und das hausärztliche Angebot bis hin zu Angeboten für Demenzkranke und Angehörige." Aber natürlich hat Fischer auch die aktuellen Kreisthemen im Blick: der Neubau des Kreisarchivs, die Integration der Flüchtlinge, die Fortschreibung der Nahverkehrsplanung. Wichtig ist dem Schalke-Fan dabei: "Ich will kein Alleinunterhalter sein." Er setzt auf Austausch, auch mit den anderen Parteien. "Kompromiss ist besser als Streit", findet der 47-Jährige, der im Hauptberuf als Bereichsleiter Verwaltung im Kinderheim St. Annenhof in Kempen arbeitet, nachdem er zuvor viele Jahre Geschäftsführer bei den Kempener Maltesern war.

Aach stand der CDU-Fraktion acht Jahre vor. Was ist ihm besonders positiv im Gedächtnis geblieben? "Unsere guten Wahlergebnisse von mehr als 45 Prozent. Das ist ein Zeichen dafür, dass man vielleicht manches richtig gemacht hat."

(mrö)
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