Niederkrüchten Pflaster oder Asphalt?

Niederkrüchten · Die marode Laurentiusstraße wird komplett neu gebaut. Ein Ingenieurbüro hat zwei Gestaltungsvarianten entwickelt. Mitentscheiden sollen auch die Anwohner, die zu einer Bürgerversammlung eingeladen werden.

Die Laurentiusstraße verbindet die Hauptstraße mit Kirche, Rathaus, Marktplatz und Pfarrheim — sie führt also ins Elmpter Herz. Gemessen am repräsentativen Charakter befindet sie sich allerdings in einem desaströsen Zustand. Die Straße ist eine 153 Meter lange Aneinanderreihung von Rissen, Schlaglöchern, Unebenheiten und Flickstellen. Der FDP-Politiker Jürgen Gründler spöttelte kürzlich, der schlechteste Wirtschaftsweg der Gemeinde läge im Zentrum Elmpts.

Nun wird die Laurentiusstraße komplett neu gebaut. Ein Gutachten des TÜV Rheinland lässt keine Alternative zu. Laut Gutachten befindet sich die Straße "in einem insgesamt sehr schlechten Zustand und weist erhebliche Mängel auf". Vor allem die Stärke der Frostschutzschicht sei "völlig unzureichend". Im jetzigen Zustand ist der Aufbau der Straße insgesamt nur durchschnittlich 24 Zentimeter stark, erläuterte Jochen Netzer vom Ingenieurbüro Stakemeier. Heutiger Standard sind 65 Zentimeter. Netzer stellte jetzt im Bauausschuss zwei Varianten zu Aufbau und Gestaltung der neuen Laurentiusstraße vor.

Einbahnstraße eingeplant

Variante 1 sieht eine 5,20 Meter breite Asphaltfahrbahn vor, die zum Gehweg hin mit einem Tiefbordstein abgeteilt ist. Bei Variante 2 wird die Fahrbahn in Pflasterbauweise ausgeführt. Fahrbahn und Gehweg sind hier niveaugleich. Der Gehwegbereich zwischen Fahrbahn und Privatflächen wird in beiden Fällen als hellbraune Pflasterfläche hergestellt. Um die Engstelle an der Einmündung zur Hauptstraße zu entlasten, soll die Laurentiusstraße zwischen Adam-Houx-Straße und Hauptstraße als Einbahnstraße ausgeführt werden. Ein Abbiegen von der Hauptstraße in die Laurentiusstraße wäre dann nicht mehr möglich. Die Kosten für den Umbau liegen nach Schätzung von Netzer bei 200 000 Euro. Ein Teil davon wird auf die Anwohner umgelegt.

In Variante 1 beträgt der Kostenanteil der Anlieger 60 Prozent am Gehweg und 40 Prozent an der Fahrbahn. Bei Variante 2 sind es 40 Prozent, bezogen auf die Gesamtfläche. Variante 2 hätte den Vorteil, dass die Gemeinde aufgrund des dörflichen Charakters der niveaugleichen Pflasterbauweise Fördermittel des Landes zur Dorfentwicklung in Anspruch nehmen könnte. Die Bezirksregierung hat hierfür 40 000 Euro in Aussicht gestellt. In diesem Fall läge der Eigenanteil der Gemeinde bei 80 000 Euro. Die Anliegerbeiträge betrügen ebenfalls 80 000 Euro. Nicht nur wegen des möglichen Landeszuschusses, sondern auch wegen des dörflichen Erscheinungsbildes der Pflasterbauweise favorisierten Ausschussvorsitzender Jörg Stoltze (SPD) und Jürgen Gründler (FDP) Variante 2. Zudem seien Schäden in einer Pflasterfläche leichter zu beheben als auf einer Asphaltfahrbahn, so Gründler.

(RP)
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