Viersen Planer stellt vier Grundstücke für Archivneubau vor

Viersen · Der Kreisdirektor rechnet in einer ersten "Kostenpeilung" mit knapp neun Millionen Euro — ohne Grundstück

Im Kulturausschuss des Kreises wurden gestern Abend die vier Grundstücke vorgestellt, die bislang für den Neubau des Kreisarchivs in Frage kommen. Die Städte Viersen, Kempen und Willich hatten sie dem Kreis angeboten. Auch gab Kreisdirektor Ingo Schabrich eine vorsichtige "Kostenpeilung" ab. Mit Blick auf die Diskussion, die es ums Viersener Stadtarchiv gab, und den Wunsch, Betreuung, Personal und Angebot zu halten, sicherte er zu, dass dies auch im neuen Kreisarchiv so sein solle. Und teurer werde es auch nicht. Er machte deutlich, dass der Kreistag die Entscheidung nicht bis Dezember hinauszögern kann: Schließlich sollen für den Neubau Fördergelder in Höhe von 5,1 Millionen Euro fließen - wenn das neue Archiv komplett bis 2020 fertig ist. Mit Planung, Ausschreibungen, Bau, Umzug und Zusammenführung der Archive sei das Zeitfenster nun recht knapp, so Schabrich.

Jost Dewald von der mit der Beratung beauftragten Assmann-Gruppe stellte die Grundstücke vor. Er erklärte, dass das Archiv 3700 bis 3800 Quadratmeter benötige. Sollte es auf einem kleineren Grundstück errichtet werden, müsste man zwei- oder sogar dreigeschossig bauen.

Das erste Grundstück neben dem Kempener Bahnhof ist rund 2000 Quadratmeter groß, Platz für Parkplätze wäre im nördlichen Bereich. Das Grundstück liegt im Geltungsbereich der Denkmalschutzsatzung, Leitungs- und Wegerechte liegen darauf. Das zweite, etwa 3000 Quadratmeter große Grundstück befindet sich in Viersen zwischen Forum und Goetersstraße. Dort gibt es Erschließungsbaulasten. Wo Versorgungsleitungen sind, müssten diese verlegt oder Parkplätze über ihnen angelegt werden. Das dritte Grundstück liegt in Viersen nahe der Josefskirche, ist fast 4000 Quadratmeter groß. Dort müsste so gebaut werden, dass die Baulinie erhalten bleibt, nebenan stehen es denkmalgeschützte Gebäude, es gibt nur eine Erschließung. Keinen Bebauungsplan gibt es bislang für eine mehr als 12.000 Quadratmeter große Fläche in Schiefbahn. Sie ist im Flächennutzungsplan als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen, könnte 2018 bebaut werden.

Schabrichs "Kostenpeilung" lautete so: 8,87 Millionen Euro (ohne Grundstück), wenn Viersen und Willich mitziehen, der Bau dreigeschossig wird und man eine Baukostensteigerung von fünf Prozent einrechnet. Der Bau könne 20 Prozent teurer, aber auch zehn Prozent günstiger werden. Einen Beschluss zum Standort fasste der Ausschuss nicht. Bevor Schabrich und Dewald den Sachstand erläuterten, hatte der Ausschuss das Thema schon bei zwei Enthaltungen (Grüne) einstimmig in den Kreisausschuss am Donnerstag, 15. September, verschoben.

(RP)
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