Viersen Platanen sollen Naturdenkmäler werden

Viersen · Die Bürgerinitiative Viersen-Hamm sowie der BUND auf Stadt- und Kreisebene wollen die Platanen in der Fußgängerzone unter Schutz stellen

 Es grünt so grün unter Viersens Platanen: Sie sollen Naturdenkmäler werden. Das wollen Naturschützer und die Bürgerinitiave Viersen-Hamm erreichen.

Es grünt so grün unter Viersens Platanen: Sie sollen Naturdenkmäler werden. Das wollen Naturschützer und die Bürgerinitiave Viersen-Hamm erreichen.

Foto: Busch

Wer in der Fußgängerzone in Viersen unterwegs ist, kann unter einem grünen Dach wandeln - einem lichtdurchbrochenen Dach aus Platanenblättern. Insgesamt 116 Platanen stehen dort - und sie sollen auch genau dort bleiben. Dafür setzt sich die Bürgerinitiave Viersen-Hamm (BIVH) ein. Deren Vorsitzender Volker Brehme schätzt die Bäume als "ein besonderes Alleinstellungsmerkmal der Stadt Viersen".

Er fürchtet um deren Zukunft: "Der BUND und die BIVH haben den Eindruck, dass es Planungen bei der Stadt Viersen gibt, die Fußgängerzone umzugestalten und einen Großteil der Platanen zu entfernen." Gemeinsam mit Almut Grytzmann-Meister, Vorsitzende des BUND in Stadt und Kreis Viersen, will Brehme mit einem Antrag erreichen, dass die Bäume in die Liste der Naturdenkmäler der Stadt Viersen aufgenommen werden.

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz sind Naturdenkmäler definiert als "rechtsverbindliche festgesetzte Einzelschöpfungen der Natur, deren besonderer Schutz aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen erforderlich ist oder wegen ihrer "Seltenheit, Eigenart oder Schönheit" erfolgt.

Die Fußgängerzone mit den Platanen hat der Neusser Architekt Georg Penker 1970 gestaltet. Nach Einschätzung von Bürgerinitiative und Umweltschützern besteht dafür ein Urheberrecht, gegen das bereits zwei Mal verstoßen worden sei: Zum einen seien beim Neubau der Sparkasse viele große Platanen gefällt worden, zum anderen beim Bau des Café Monte. Argumente für die Bewertung als Naturdenkmal sind für Grytzmann-Meister und Brehme etwa: Die Fußgängerzone sei ein landschaftsarchitektonisches Kleinod, die Bäume seien ein wichtiges Element für das Mikroklima, Geschäftsleute und Kunden würden die Bäume schätzen.

Für die Mitglieder des Kreistags stellt sich jetzt am Donnerstag, 15. September, die Frage "Erfüllen die Viersener Platanen die Kriterien als Naturdenkmal?". Laut Vorlage der Kreisverwaltung ist klar: "Das tun sie nicht." Die aus Nordamerika, Südosteuropa und Vorderasien stammenden Bäume sind als Dachplatanen "künstlich erzeugte Baumformen" und wären allein deshalb kein Naturdenkmal.

(busch)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort