Kreis Viersen Polizei bittet um Mithilfe bei Sicherheitsoffensive

Kreis Viersen · Der Kreis Viersen belegt bei der Verkehrssicherheit von Rad fahrenden Kindern bezogen auf die Einwohnerzahl im NRW-Landesvergleich einen traurigen letzten Platz. Allein im vergangenen Jahr sind im Kreisgebiet 63 Mädchen und Jungen im Alter von zehn bis 14 Jahren verunglückt und zum Teil schwer verletzt worden.

Deswegen ist auf Initiative von Landrat Andreas Coenen (CDU) das Projekt "Vorkids", Viersener Sicherheitsoffensive Rad fahrender Kinder, ins Leben gerufen worden. Die Kreispolizeibehörde Viersen erforscht gemeinsam mit der Kreisverkehrswacht und der Deutschen Hochschule der P olizei in Münster-Hiltrup die Ursachen der Unfälle.

Erste Ergebnisse gibt es schon, wie die Hochschule mitteilte: Danach wird es immer dann besonders gefährlich, wenn Kinder mit dem Fahrrad abbiegen, die falsche Straßenseite benutzen oder sich in den fließenden Verkehr einfädeln.

Die Polizei im Kreisgebiet hat daher ihr Vorgehen bereits angepasst: So ist sie zum Beispiel morgens nicht mehr nur an einzelnen Schulen präsent, sondern überwacht in ausgewählten Bereichen den gesamten Schulweg der Kinder. Dabei beraten Polizeibeamte die Kinder und kontrollieren auch die Autofahrer.

"Es ist besonders traurig, dass im Kreis Viersen immer mehr Rad fahrende Kinder im Straßenverkehr verunglücken", sagt Dieter Lambertz, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Viersen. Nirgendwo in Nordrhein-Westfalen sei das Risiko für Kinder höher, sich bei einem Fahrradunfall zu verletzen als im Kreis Viersen. "Das dürfen wir nicht zulassen. Radfahren soll für Kinder im Kreis wieder sicherer werden", erklärt Lambertz. Michael Okuhn, Leiter der Verkehrsdirektion bei der Kreispolizei Viersen, mahnt: "Gerade jetzt im Herbst ist es wichtig, auf Rad fahrende Kinder zu achten und besonders in Wohngebieten vorsichtig zu fahren."

Doch nicht nur durch erhöhte Achtsamkeit können die Menschen im Kreis Viersen helfen. Die Polizei bittet die Bürger, einen kurzen Online-Fragebogen auszufüllen, der wissenschaftlich ausgewertet wird. "Bitte nehmen Sie sich zehn Minuten Zeit und füllen Sie den Fragebogen einfach online aus", sagt Heinz Albert Stumpen, Leiter des Forschungsprojekts an der Polizei-Hochschule in Münster.

Bei den Fragen geht es unter anderem darum, welches Verhalten von radfahrenden Kindern und Jugendlichen beobachtet wird. Wie häufig machen Kinder auf der Straße ein Fahrradrennen mit ihren Freunden? Wie häufig fahren Jugendliche im Dunkeln ohne Licht? "Bitten Sie auch Verwandte, Freunde und Bekannte im Kreis Viersen, an der Befragung teilzunehmen. Je mehr Menschen mitmachen, desto bessere Ergebnisse können wir erhalten", sagt Stumpen.

Ziel ist es, mit den Ergebnissen der wissenschaftlichen Untersuchung gezieltere polizeiliche Strategien entwickeln zu können, das Risikobewusstsein der Bürger zu steigern und die Sicherheit auf den Straßen im Kreisgebiet - insbesondere für Rad fahrende Kinder - wieder zu verbessern.

fragebogen.vorkids-viersen.de

(RP)
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