Viersen Polizei fasst den LVR-Flüchtling bei Flensburg

Viersen · Fünf Tage lange hielt ein entflohener Sexualstraftäter der Landesklinik (LVR) Süchteln den Niederrhein in Atem. Freitagnacht wurde er dann aber 600 Kilometer weiter nördlich in Niebüll westlich von Flensburg gefasst. "Es ist der Gesuchte", bestätigte ein Sprecher der Polizei Viersen.

 Blick auf die Forensik der LVR-Klinik Süchteln. Dort war der Gesuchte bis zu seiner Flucht untergebracht.

Blick auf die Forensik der LVR-Klinik Süchteln. Dort war der Gesuchte bis zu seiner Flucht untergebracht.

Foto: Busch

Der Mann habe bei seiner Festnahme erheblichen Widerstand geleistet und habe noch einen weiteren Fluchtversuch unternommen. Polizisten des Reviers Niebüll hätten das aber verhindert.

Was genau er in Flensburg wollte, konnte die Polizei gestern auf RP- Nachfrage noch nicht beantworten. Allerdings hatte die Kripo Viersen den Aufenthaltsort des Mannes im Laufe des Freitags bereits auf Flensburg und Umgebung eingegrenzt — auch aufgrund einer Zeugin, die den 53-Jährigen anhand eines Fahndungsfotos erkannt hatte.

Eventuell hielt er sich auch kurzfristig in Dänemark auf. Die Polizei ging davon aus, dass er in Jugendherbergen übernachten würde. Am Freitagabend um 21.30 Uhr gelang es tatsächlich, den Gesuchten vor Betreten einer Jugendherberge in Niebüll abzufangen und festzunehmen.

Der Forensik-Patient war seiner Pflegerin am Sonntag während einer Radtour entwischt. Er hatte seit 2005 Ausgang in Begleitung. Ein Gericht hatte 1991 seine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet, nachdem er ein Grundschulkind sexuell missbraucht hatte. In den 80er Jahren hatte er bereits ein Kind missbraucht.

Derzeit soll er in einer Landesklinik vor Ort untergebracht sein und im Laufe der Woche nach Süchteln zurückgebracht werden. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen zu seiner Flucht aufgenommen. Ihm droht eine Anklage. Zudem muss geklärt werden, ob er in den fünf Tagen seiner Flucht eine Straftat begangen hat.

(jov)
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