Kreis Viersen Polizei: Keine "Glatzköpfe" bei der Altstadt-Attacke

Kreis Viersen · Die Polizei fahndet jetzt mit Bildern aus der Überwachungskamera nach der Gruppe, die an Fronleichnam in der Mönchengladbacher Altstadt einen 18-Jährigen attackiert haben soll. Der Mann aus Nettetal erlitt dabei schwere Gesichtsverletzungen.

Tatsächlich hatte die Erdogan-nahe Zeitung Daily Sabah die Attacke mit "Nazi-Terror in Mönchengladbach -zwei Türken mit Messern und Flaschen angegriffen" betitelt. "Diese Darstellung haben die bisherigen Ermittlungen nicht bestätigt", sagt die Mönchengladbacher Polizei. Der Tatverlauf sei durch eine Videoanlage aufgezeichnet worden. Nach den Auswertungen der Kriminalpolizei war der 18-Jährige mit einem Freund unterwegs, als es um 5.10 Uhr zu einem Wortgefecht mit einem Tatverdächtigen kam. Dieser Mann gehörte zu einer Personengruppe, aus der offensichtlich versucht wurde, die streitenden Parteien zu trennen. Der Mann und die beiden 18-Jährigen traten sich dennoch gegenseitig. Schließlich schlug der Mann aus der Gruppe dem Nettetaler mit voller Wucht mit der Faust ins Gesicht. Der 18-Jährige stürzte, fiel mit dem Gesicht auf den Boden und verletzte sich schwer.

Die Auswertungen der Bilder haben laut Polizei ergeben, dass weder der Angreifer noch seine beiden Begleiter, die mit ihm flüchteten, durch ihre Bekleidung oder ihre Frisuren einer rechtsmotivierten Gruppierung zuzuordnen sind. Ein unbeteiligter Zeuge sagte aus, dass bei der Attacke keine fremdenfeindlichen Ausdrücke fielen, wohl aber beleidigende Kraftausdrücke.

(gap)
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