Kreis Viersen Polizei warnt vor falschen Rauchmelder-Kontrolleuren

Kreis Viersen · Findige Diebe nutzen eine neue Masche: Sie geben sich als Kontrolleure der neuen Rauchmelderpflicht aus, um in Wohnungen zu gelangen. Im Kreis Viersen gab es jetzt den ersten Betrugsversuch. Im Visier der Täter sind Senioren.

Sicher Schlafen mit Rauchmeldern
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Foto: ABUS

Die Polizei in Kreis Viersen warnt vor Trickbetrügern, die sich als Kontrolleure von Rauchmeldern ausgeben. Auch über den Kurznachrichtendienst WhatsApp gibt es solche Hinweise in Nettetal. Im Oktober hatte sich laut Polizei ein solcher Betrugsversuch ereignet. "Die Zielgruppe sind meist Senioren", erklärt Polizeisprecher Wolfgang Goertz. Vorzugsweise wählen die Betrüger ältere, alleinstehende Frauen aus. Bei ihnen hoffen sie auf Gutgläubigkeit oder Unkenntnis - und nutzen dies skrupellos aus.

Bis zum 31. Dezember müssen auch in Nordrhein-Westfalen alle bewohnten Immobilien mit Rauchmeldern ausgerüstet sein. Aber: "Die Feuerwehr kontrolliert nicht in Privathaushalten, ob dort tatsächlich Rauchmelder installiert sind", sagt Simon Fritsch von der Feuerwehr Viersen. Der Feuerwehrmann weiß aber auch: "Zu dem Thema Rauchmelder gibt es viele Fragen. " In der vergangenen Woche hat die Wehr deshalb eine Infoveranstaltung im Stadthaus in Viersen angeboten. "Noch immer weiß nicht jeder, dass er im Einfamilienhaus ebenso wie in der Miet- oder Eigentumswohnung einen Rauchmelder installieren muss", sagt Fritsch. Viele Interessenten hätten die Grundrisse ihrer Wohnungen mitgebracht, wollten Tipps zum Kauf, zur Montage und zur Wartung der Geräte. Im Kreis Viersen können Ratsuchende die Feuerwehr anrufen und Fragen stellen. In Einzelfällen kann die Wehr sogar einen Vor-Ort-Termin absprechen, etwa bei verwinkelten Grundrissen oder bei offen gestalteten Wohnräumen.

Die Masche der Trickbetrüger, die sich als Kontrolleure für Rauchmelder ausgeben, ähnelt der, sich als Wasser- oder Gaswerker Zutritt zu Wohnungen zu verschaffen und die arglosen Opfer im eigenen Heim bestehlen zu wollen. Wolfgang Goertz rät deshalb vor Vorsicht, wenn Fremde vor der Wohnungstür plötzlich Überprüfungen ankündigen: "Lassen Sie sich immer einen Ausweis oder ein Dokument zeigen, aus dem die Autorisierung der Person für ihre Aufgabe hervorgeht." Bei Zweifeln solle man die Polizei informieren oder zumindest einen Nachbarn als Zeugen hinzuziehen. Dies genüge oft schon, um die Betrüger in die Flucht zu schlagen.

Erst gestern hatten Unbekannte in Viersen versucht, als Wasserwerker getarnt in die Wohnung einer 85-jährigen Frau an der Goethestraße zu gelangen. Einer hatte vorgegeben, die Leitungen im Bad prüfen zu wollen, während der andere sich unbemerkt in die Wohnung schleichen wollte. Als die Seniorin ihn im Flur ertappte, flüchteten beide. Der "Wasserwerker" wird als klein und korpulent beschrieben, er trug einen grauen Overall. Zeugen melden sich unter der Telefonnummer 02162 3770 bei der Polizei.

(busch)
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