Viersen Public Viewing im Eisstadion

Viersen · 2100 Besucher verfolgten Sonntagabend das erste Spiel der deutschen Nationalelf bei der Fußball-Europameisterschaft beim Public Viewing im Grefrather Eissport- und Eventpark. Unter dem Außenzelt fieberten die Gäste mit

 Beim Warm-Up im Grefrather Eissportzentrum wurde schon mal der Torjubel geübt. Bei den beiden Toren der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen die Ukraine waren die Fans dann vor Begeisterung fast außer Rand und Band.

Beim Warm-Up im Grefrather Eissportzentrum wurde schon mal der Torjubel geübt. Bei den beiden Toren der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen die Ukraine waren die Fans dann vor Begeisterung fast außer Rand und Band.

Foto: Achim Hüskes

Es ist gerade einmal kurz nach 20 Uhr und unter dem großen Außenzelt vom Grefrather Eissport- und Eventpark sind Hunderte von Menschen anzutreffen und über den Außenring, entlang der Absperrungen, strömen immer noch weitere Besucher in Richtung Zelt. "Wir haben jetzt schon über 1000 Gäste", sagt Veranstaltungsfachwirt Jan Lankes erfreut und blickt über die Menge, die sich durch schwarz-rot-goldene Outfits auszeichnet. Hüte in den Deutschlandfahnen, T-Shirts, Besucherinnen mit entsprechenden farblich zusammengestellten Blumenketten im Haar und um den Hals hängend, Armbänder und Fahnen sind zu sehen. Selbst Haarreifen mit Hasenohren in den drei Farben sind darunter. Regen Einsatz haben die Schminkstifte für die Deutschlandfahnen gefunden. Ob Frau oder Mann, die Flagge prangt gleichermaßen in den Gesichtern.

Bei Marcella Frenken hat es sogar die Ohren erwischt. "Die habe ich mir extra für die Europameister gekauft", verrät die junge Frau und stupst lachend gegen die Federn in den Deutschlandfarben, die an ihren Ohren hängen. Die Stimmung ist bestens und das liegt nicht nur an der Musik, die aus den Lautsprechern schallt. "Wir sind hier heute Abend im Zentrum für die Fußballfans am Niederrhein. Von hier werden wir unsere deutsche Mannschaft powern", dröhnt die Stimme von Moderator Rolf Frangen über das Mikrofon. Die einstige Stimme der Krefelder Rheinlandhalle sorgt für Schwung. Eine erste Begeisterungswelle rollt ihm entgegen. Während die Stimmung unter dem Außenzelt mit Bierpavillon und Theke schon bestens ist, macht Bastian Siebrandt einen abschließenden Kontrollrundgang durchs Zelt neben den großen Außenkuppeln der Eisportanlage. "Wir freuen uns, wenn wir in unserem Zelt heute Abend niemanden zu sehen bekommen", sagt der Bereitschaftsleiter der insgesamt 14-köpfigen DRK- Gruppe samt Notarzt. Im Rettungszelt ist das Team auf alle Eventualitäten vorbereitet. Sechs Plätze sind eingerichtet. EKG, Absauger aber auch solche banalen Dinge wie Pflaster gehören zur Einrichtung. Eine Trage samt Einsatzrucksack steht direkt hinter der großen Leinwand auf dem Außeneislaufplatz bereit. "Und dann warten da noch 100 Wassereis", erzählt Siebrandt. Er hatte mit sehr warmen Wetter gerechnet und das Eis für seine Mannschaft gekauft.

 Auch Sandra und Alexander waren in der passenden Fan-Ausstattung zum Public Viewing gekommen.

Auch Sandra und Alexander waren in der passenden Fan-Ausstattung zum Public Viewing gekommen.

Foto: Hüskes Achim

Unter dem Zelt hat sich indes Stadionatmosphäre breit gemacht. Auf der 28 Quadratmeter großen Leinwand, die im Rahmen eines gigantischen Traversensystems mit Beleuchtungskörpern steht, ist das Fußballstadion in Lille zu sehen. Die Kameras schweifen über die dortigen Besucher und geben der inzwischen auf 2100 Zuschauer angewachsenen Menge in Grefrath das Gefühl, live dabei zu sein. "Im Eisportzentrum ist es einfach immer klasse. Ich habe hier schon acht Fußballveranstaltungen erlebt und es war jedes Mal großartig", sagt Anna Wittorv. Andrea Engelke ist dagegen zum ersten Mal bei diesem Public Viewing dabei. Aber auch sie ist von der Atmosphäre begeistert. "Für einen Fußballfan ist es hier wirklich toll", kommentiert sie das Geschehen.

In Gruppen wird gefachsimpelt, wie das Spiel ausgehen wird. Der eine oder andere bewegt sich noch einmal nach draußen, wo nicht nur die Pistenbar geöffnet hat, sondern auch gegrillt wird. "Eine leckere Bratwurst, ein Bier dazu, Stadionfeeling - was will man mehr", meint Stefan Thoms. Und dann beginnt der Ball zu rollen. Die Zuschauer fiebern mit. Begeisterungsstürme mischen sich mit Schreckensrufen, denn die Ukraine hat etliche Torchancen.

Als in der 19. Minute das erste Tor für Deutschland fällt, kennt der Jubel keine Grenzen. Besucher klatschen, fallen sich in die Arme und geben ihrer Freude lautstark Ausdruck. Das 2:0 lässt die Location beben. "Ich weiß gar nicht, warum Schweinsteiger nicht früher eingesetzt wurde", kommentiert der 17-jährige Phil das Tor, während er über das ganze Gesicht grinst.

(RP)
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