Niederkrüchten Pylon ist ein Ärgernis

Niederkrüchten · Tiefes Misstrauen gegenüber McDonald's und massive Ablehnung des geplanten 60-Meter-Werbepylons prägten eine Bürgerversammlung in Elmpt. Ob McDonald's beim Pylon Zugeständnisse macht, scheint fraglich.

 Die Fast-Food-Kette McDonald's hofft mit qualifizierten Mitarbeitern das Billig-Image aufzupolieren.

Die Fast-Food-Kette McDonald's hofft mit qualifizierten Mitarbeitern das Billig-Image aufzupolieren.

Foto: AP, AP

Der 60 Meter hohe Werbepylon könnte zum Knackpunkt bei der Planung und Genehmigung des McDonald's-Neubaus am Elmpter Nollesweg werden. Bei einer Informationsveranstaltung im Rahmen der Bürgerbeteiligung zeigte sich im Bürgerhaus massiver Widerstand unter den Zuhörern. Ein Anwohner wandte sich direkt an die zahlreich vertretenen Ratsmitglieder, die die im Bürgerbeteiligungsverfahren vorgebrachten Bedenken abwägen und dann darüber entscheiden werden: "Bitte setzen Sie uns das Ding nicht vor die Nase."

Keine Alternative für Standort

Marc Pochert, Abteilungsleiter Bau für die McDonald's-Region West, betonte höflichst, aber auch deutlich: "Der Pylon ist eine wirtschaftliche Notwendigkeit." Da Werbung direkt an Autobahnen nicht erlaubt sei, bleibe keine Alternative. Denn McDonald's ziehe einen Großteil seiner Gäste über die A52. Eben darum sei der Standort am Nollesweg für das Fast-Food-Unternehmen "sehr interessant" und innerhalb der Gemeinde Niederkrüchten auch "alternativlos", so Pochert. Entscheidend sei, dass das McDonald's-Zeichen von Autofahrern spätestens 1000 Meter vor der Ausfahrt wahrgenommen werde.

Das funktioniere wegen der Tiefenlage der Autobahn nur mit einer Höhe von 60 Metern, wie das Unternehmen in Versuchen mit einem Hubsteiger ermittelt hat. CDU-Fraktionsvorsitzender Werner Hommen deutete an, dass der Pylon zum Politikum werden könnte. "Das Ding ist ein Ärgernis. Überlegen Sie sich eine intelligente Lösung. Das Verfahren ist kein Selbstläufer", so Hommen. "Wenn es eine Alternativlösung gibt, sind wir gern dazu bereit", sagte Pochert. In Sicht scheint eine für McDonald's akzeptable und genehmigungsfähige Alternative aber bisher nicht.

Großes Misstrauen der anwesenden Bürger gegenüber McDonald's prägte ansonsten die Veranstaltung. Beispiel Lärmschutz: Laut Schallgutachter Heribert Cramer werden die Grenzwerte eingehalten. Sollte es dennoch zu Störungen kommen, kündigte Marc Pochert darüber hinaus an, dass McDonald's sich verpflichte, die tatsächlichen Schallwerte im Realbetrieb messen zu lassen und bei Überschreitung der Grenzwerte auch entsprechende Maßnahmen durchzuführen. Einige Zuhörer reagierten darauf mit höhnischem Gelächter.

Umfeld vom Müll befreien

Was Abfall betrifft, werde der Betreiber laut Pochert das Restaurant-Umfeld, den Parkplatz "und ein gewisses Umfeld" (die betreffenden Straßen sollen noch festgelegt werden) vom Müll befreien, und zwar nicht nur von McDonald's Müll. Auch hier herrschte Skepsis im Publikum.

(RP)
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