Brüggen Radfahrstreifen für die Borner Straße geplant

Brüggen · Auf der Straße in Brüggen gibt es immer mehr Verkehr. Für die Straße wird ein Verkehrskonzept entwickelt, das Radfahrer einbezieht

Über die Führung des Radverkehrs auf der Borner Straße wurde im Bauausschuss der Gemeinde Brüggen bereits im September diskutiert. Das Ingenieurbüro Franz Fischer hat inzwischen die aktuelle Situation dort untersucht und Vorschläge gemacht, wie auch Radfahrer in beiden Richtungen sicher durch die dort geplanten Kreisverkehre kommen können.

Dabei stand vor allem die Nutzung des vorhandenen kombinierten Rad- und Fußgängerweges für beide Richtungen im Fokus. Linksseitige Radwege seien für Radfahrer gefährlicher, da kaum ein Verkehrsteilnehmer mit ihnen aus der "falschen" Richtung rechne. Die Fragen nun: Soll man einen rechtsseitigen zusätzlichen Radstreifen auf der Fahrbahn einzeichnen? Oder reicht es, einen überfahrbaren Schutzstreifen einzurichten? Und vor allem: Ist überhaupt Platz auf der Straße für eine solche Maßnahme?

Die Vorschläge wurden in den Fraktionen besprochen und in der jüngsten Bauausschusssitzung beraten. Schriftliche Stellungnahmen gaben die CDU- und die SPD-Fraktion ab. Thomas Schmidt (CDU) erläuterte die umfangreiche Stellungnahme seiner Fraktion. Die CDU hatte die 15 Verkehrsunfälle zwischen Radfahrern auf dem Radweg und Pkw-Fahrern unter die Lupe, die es in den vergangenen fünf Jahren gab. In allen Fällen hätten die Pkw-Fahrer angegeben, den Radfahrer nicht gesehen zu haben. "Wenn Autofahrer bis zur Sichtlinie vorfahren, steht man schon mitten auf dem Radweg", beschrieb Schmidt die Problematiks. Schutzstreifen halte er für nicht praktikabel, da sie von Pkw-Fahrern überfahren werden dürfen. "Ein Radstreifen mit durchgezogener Linie darf nicht überfahren werden", so Schmidt, dessen Fraktion dafür ist, die Borner Straße aufzuweiten und einen Radweg bis zum Busbahnhof durchzuziehen.

Die SPD-Fraktion ist ebenfalls der Meinung, die Radfahrer im gesamten Verlauf der Borner Straße gemeinsam mit dem motorisierten Verkehr auf einer Fahrbahn fahren zu lassen. "Hierzu wären dann auch eine Überplanung und ein Umbau der jetzigen Borner Straße vom Gesundheitszentrum bis hin zur Einmündung Hagenkreuzweg notwendig. Als verkehrsberuhigter Ausbau wäre dies auch eine sinnvolle Einbeziehung der Borner Straße in den innerörtlichen Bereich", lautet die Stellungnahme der SPD. Gottfried Optenplatz (SPD) fügt hinzu, dass die damals beschlossene Verengung am Katharinenhof nicht ausreichend durchdacht war. "Da sind wir damals etwas zu stark herangegangen", sagte er und schlug eine Begrenzung auf Tempo 30 für diesen Bereich vor.

Ulrich Siebert (Grüne) wies darauf hin, dass vor allem ältere Menschen die Steigung zum geplanten großen Kreisverkehr an der B221 nicht schaffen würden. Wenn es keinen eigenen Fahrradweg bis zum Vennberg gäbe, stünden diese Radfahrer nach dem Absteigen vom Rad mitten auf der Straße. Auch die FDP favorisiert einen Radweg mit durchgezogener Linie. "Die Straße muss dafür aber vernünftig breit sein, wenn ein Streifen mit einer Breite von 1,80 Meter angestrebt wird", findet Andreas Bist (FDP). Dem stimmte Rolf Gersemann (AWB) zu.

Eine Fahrbahnverbreiterung scheint bei der Planung von rechts- und linksseitigen Radwegen unvermeidlich. Damit wären aber umfangreiche Baumaßnahmen auf der Borner Straße verbunden. Jetzt sollen die Planer die Breite der Straße an verschiedenen Stellen ausmessen, damit es weitergehen kann. Die UBW-Fraktion wies auf die mit einem Umbau verbundenen Kosten hin. Bauverwaltungsleiter Dieter Dresen machte auf ein Förderprogramm aus der Klimaschutzinitiative aufmerksam. Allerdings müsse nachgewiesen werden, dass durch die Maßnahme künftig mehr Radfahrer unterwegs seien.

Einstimmig befürwortete der Ausschuss Fahrradstreifen auf beiden Seiten der Straße. Die vom Ingenieurbüro Fischer ins Gespräch gebrachte abknickende Vorfahrt am Knotenpunkt Borner Straße und Hagenkreuzweg wurde aufgrund der Fahrbahnbreite des Hagenkreuzweges und des kleinen Kreisels an der Rochuskapelle mit fünf Enthaltungen und einer Stimme für die abknickende Vorfahrt abgelehnt.

(RP)
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