Viersen Randale und Liebe in der Villa Marx

Viersen · In der Mundart-Komödie "Nix förr onjoot!" trifft ein fauler Uhrmacher auf eine junge Frau und ihren betrunkenen Vater. Die Volksbühne Viersen plant weitere Aufführungen

 In Vierscher Platt unterhielten die Darsteller der Volksbühne Viersen ihr Publikum. Die Zuschauer belohnten das Ensemble nach dem letzten Akt der unterhaltsamen Komödie mit viel Applaus.

In Vierscher Platt unterhielten die Darsteller der Volksbühne Viersen ihr Publikum. Die Zuschauer belohnten das Ensemble nach dem letzten Akt der unterhaltsamen Komödie mit viel Applaus.

Foto: Jörg Knappe

Viel herzlichen Beifall erhielten die Schauspieler der Volksbühne Viersen für ihr Mundart-Stück "Nix förr onjoot!", das sie jetzt im Saal der Villa Marx aufführten. Geschrieben hat den Schwank Maximilian Vitus, der ihn "Paraplü und Perpendikel" nannte, denn es geht um einen Uhrmacher und einen Regenschirm-Flicker. Für die Übersetzung in Vierscher Platt, das von allen verstanden werden soll, sorgte Hilde Götzen. In fast familiärer und gemütlicher Atmosphäre im Saal der Villa Marx erlebten die Gäste einen faulen und schlampigen Uhrmachermeister Nikolaus (Stefan Holzapfel), der andauernd von seiner quirligen Schwester Katrin (Marlies Sommer) gegängelt und beschimpft wurde.

Auch der Gehilfe Karl (gespielt von Dieter Götzen, der nach zwölf Jahren Pause wieder auf der Bühne stand) bekommt keine Ruhe. Er soll eine Heiratsannonce für seinen Chef schreiben - nein, nicht für eine Braut, sondern für eine Haushälterin. Da steht plötzlich die völlig verwahrloste, von ihrem Vater misshandelte 22-jährige Gunda (Luisa Stevens, zum ersten Mal dabei) im Laden des Uhrmachermeisters. Sie bleibt - und verändert alles. Nach einem halben Jahr, in dem sie Kochen und Backen gelernt hat, dazu auch noch Lesen und Rechnen, sucht sie ihr Vater, der Wander-Schirmflicker Hans Rüpel (Thomas Meuser). Völlig betrunken randaliert er und muss sich dann andauernd für seine Beschimpfungen und Entgleisungen entschuldigen: "Nix förr onjoot! Ich hab et nich so gemeent!" Gerade in diesem Akt gab es immer wieder begeisterten Szenenapplaus in der Villa Marx, weil die Schauspieler so überzeugend spielten und das Publikum immer wieder zum herzlichen Lachen anregten.

Im dritten Akt ist alles - und sind alle - nach einigen Festen mit Tänzen und einem Kuss verändert. Der junge Mann (Frank Leetz), der sich in die nun sehr hübsche und gepflegte Gunda verliebt hat und sie heiraten möchte, kommt gegen den plötzlich herausgeputzten Vater nicht an, der seine Tochter aus eigener schlechter Erfahrung vor einer Ehe warnt. Dafür will Gunda nun den Uhrmachermeister verlassen und zum Vater zurückkehren. Wie die Geschichte, die in für alle gut verständlichem Vierscher Platt herüberkommt, endet, wird hier nicht verraten. Langanhaltender Beifall war der Lohn für diese unterhaltsame Komödie rund ums Nicht-Heiraten.

Nach den Proben im neuen Domizil der Volksbühne in Dülken, wo es den Spielern gut gefällt, sucht der Freundeskreis der Förderer der Volksbühne Viersen noch Mitglieder. Wer den Theaterverein unterstützen möchte, kann sich telefonisch bei Franz-Jürgen Meis unter der Rufnummer 0160 92298849 oder per E-Mail unter Adresse geschaeftsstelle@volksbühne-viersen.de melden.

(flo)
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