Rp-Serie Türen Erzählen Geschichten

Viersen · Kaldenkirchen (jobu) Massiv und mächtig das Tor mit den Flügeltüren und dem Schnitzwerk. Dahinter Stille, nichts als Stille im schlichten Raum mit den wunderschönen Kirchenfenstern. Wohltuend die Ruhe: Wohnt hinter dieser Tür der liebe Gott? "Zumindest suchen manche Menschen hier Gottes Nähe, andere einfach Ruhe", sagt Heike Zeller, Küsterin der evangelischen Kirche in Kaldenkirchen. "Herr, ich liebe die Stille deines Hauses", hat ein Kirchenbesucher geschrieben. Nachzulesen im Gästebuch, das jeden Donnerstagmorgen aufgeschlagen im Gang zum Altar steht. Dann ist die große Tür, die sonst außer zu Gottesdienstzeiten verschlossen ist, offen: "Zeit zur Stille, Zeit zum Gebet" heißt das Motto der Aktion offene Kirche.

 Küsterin Heike Zeller (li.) und Manfred Wintzen.

Küsterin Heike Zeller (li.) und Manfred Wintzen.

Foto: Jobu

Kaldenkirchen (jobu) Massiv und mächtig das Tor mit den Flügeltüren und dem Schnitzwerk. Dahinter Stille, nichts als Stille im schlichten Raum mit den wunderschönen Kirchenfenstern. Wohltuend die Ruhe: Wohnt hinter dieser Tür der liebe Gott? "Zumindest suchen manche Menschen hier Gottes Nähe, andere einfach Ruhe", sagt Heike Zeller, Küsterin der evangelischen Kirche in Kaldenkirchen. "Herr, ich liebe die Stille deines Hauses", hat ein Kirchenbesucher geschrieben. Nachzulesen im Gästebuch, das jeden Donnerstagmorgen aufgeschlagen im Gang zum Altar steht. Dann ist die große Tür, die sonst außer zu Gottesdienstzeiten verschlossen ist, offen: "Zeit zur Stille, Zeit zum Gebet" heißt das Motto der Aktion offene Kirche.

"Einige Besucher sind fast jede Woche da, manche schreiben ins Gästebuch, andere sitzen still in der Bank", weiß Manfred Wintzen, ehemaliger Presbyter. Gebete und Bitten stehen im Gästebuch: "Gib mir die Kraft, alles, was mir im Moment zu viel ist, ertragen zu können", formulierte jemand. "Ich möchte, dass du mir meinen Vater wiederbringst", steht dort in Kinderschrift zu lesen. Jahrelang sei der Papa weg, und es wäre so schön, wieder von ihm ins Bett gebracht zu werden.

Raum für Gebete in Abgeschiedenheit bietet die Kirche seit dem 17. Jahrhundert: Damals durften evangelische Christen, im Rheinland nur geduldet, nur verborgen hinter anderen Gebäuden ihre Kirchen bauen. So ist die evangelische Kirche mit ihrer Tür eine typische Hofkirche, die heute von der Fußgängerzone aus erreichbar ist. Wer hineinfindet, fühlt sich zu Gast beim lieben Gott. So schrieb einer ins Buch: "Danke, lieber Gott, dass du dir jetzt Zeit genommen hast für dieses Gespräch." Die Hofkirche lädt donnerstags, 10 bis 12 Uhr, ein. Sieben Gemeindemitglieder wechseln sich ab beim Auf- und Zuschließen der Tür. Sie würden sich über weitere Ehrenamtler freuen.

(jobu)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort