Viersen Sanierung von aufgegebener Kita sorgt für Wirbel

Viersen · 800.000 Euro sollen in die Kita am Konrad-Adenauer-Ring investiert werden. Heute berät der Jugendhilfeausschuss.

Das Gebäude der städtischen Kita am Konrad-Adenauer-Ring 2 steht seit Herbst 2015 leer - doch das soll sich laut Plänen der Stadtverwaltung Viersen ändern. Sie will das Objekt reaktivieren, denn im Stadtgebiet fehlen mindestens 220 Betreuungsplätze.

Diese Pläne stellte Beigeordneter Paul Schrömbges den Mitgliedern im Haupt- und Finanzausschuss vor - und stieß damit teilweise auf Unverständnis. So sagt etwa SPD-Ratsheer und Fraktions-Chef Manuel García Lima: "Ich kenne das Gebäude noch aus meiner Schulzeit. Seitdem ist dort kaum investiert worden. Als der Kindergarten einzog, wurden lediglich die Wände bunt." Norbert Dohmen (Bündnisgrüne) zeigte sich verwundert: "Damals hieß es, dass eine Renovierung nicht darstellbar sei. Warum lohnt sie sich jetzt?" Beide erinnerten auch an die damaligen Einwände der Eltern: Denn mit dem Umzug in das neue Gebäude war ein Wechsel von der städtischen Trägerschaft in die der evangelischen Kirche verbunden.

Warum sich das für die Stadt Viersen dennoch lohnen könnte, erläuterte Beigeordneter Paul Schrömbges: "Aus dem Kommunalinvestitionsförderungsgesetz erhält die Stadt insgesamt 4,4 Millionen Euro." Diese Summe soll für unterschiedliche Projekte verplant werden. An den Ausgaben dafür ist die Stadt lediglich mit rund zehn Prozent beteiligt. Für die aufgegebene Kita heißt das: Die Sanierung kostet 800.000 Euro, 720.000 Euro leistet das Land, rund 80.000 Euro die Stadt Viersen. Schrömbges betonte die Dringlichkeit: "Wir brauchen schnell Kita-Plätze, können nicht auf einen Neubau warten." Zudem sehe er für das leer stehende Kita-Gebäude keine andere Chance: "Wir haben versucht, es zu vermarkten. Aber dies gelang nicht."

Heute um 18 Uhr berät der Jugendhilfeausschuss im Forum über Lösungen für den Kitaplatz-Mangel.

(RP)
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