Brüggen. Schauspielschüler gestalten Tschechow-Szenen

Brüggen. · Absolventen der Sommerschauspielschule erhielten viel Beifall. Ihre Bilanz: "Anstrengend, hat aber viel Spaß gemacht!"

Zehn Tage konnten die Absolventen der siebten Sommerschauspielschule am NiederrheinTheater Grundlagen des Schauspiels zu erlernen und diese in Spielszenen umsetzen. Die elf Teilnehmer hatten die Zeit gut genutzt und überzeugten Familien, Freunde und Fans mit sicherem Auftreten und authentisch dargestellten Emotionen. Am Ende gab es jubelnden Beifall und großes Lob von Verena Bill und Michael Koenen, den Leitern der Sommerschauspielschule. Einziger Wermutstropfen war, dass die erkrankte Mitspielerin Valerie nicht mit auf der Bühne stand.

Zum Unterricht gehörten Atem-, Körper- und Spielübungen, die die jugendlichen Darsteller vorab in gemeinsamen Choreographien vorstellten - konzentriert und in betonter Hinwendung zu den Zuschauern. In ausgewählten Szenen aus Anton Tschechows Werk meisterten die Elf lange Monologe und emotionsgeladene Begegnungen. Die Requisiten waren auf das Notwendige beschränkt und wurden von den Akteuren bei Bedarf auf der Bühne platziert, als sei dies Teil des Spiels.

Durchweg zeigten Jugendlichen Gefühl für Pausen, feine Akzente und dramatische Momente. Das Trio Celina Krell, Christiane Fuss und Felicitas Braunstein entwickelte glaubwürdig die Gemengelage von Freude, Melancholie und Traurigkeit in einer Szene aus der Tragikomödie "Der Kirschgarten". Der hochgewachsene Philipp Loyen ließ in Gesten und Sprechduktus das Wesen seiner Figur aus dem Drama "Die Möwe" lebendig werden. Mit beeindruckender Expressivität hatte Fenna Stanschewski ihren Part als eine der drei Schwestern gespielt. Carolin Schuchardt gab dazu kontrastreich die kontrolliert und streng auftretende Irina. Annika Strey hatte der Mascha ausdrucksvoll Gestalt gegeben. Nach der Aufführung sagte die 17-jährige: "Das Theaterspiel hat uns viel gebracht. Es hat uns geholfen, aus uns heraus kommen zu können und den Text nicht einfach nur herzusagen, sondern auch auszuspielen". Der zwei Jahre jüngere Lennart Möller hatte auf der Bühne etwa die Sprachlosigkeit des Verzweifelten gespielt. Zurück im realen Leben reflektierte er lebhaft seine Eindrücke: "Hier haben wir gelernt, realistisch Emotionen darzustellen. Das war manchmal sehr anstrengend, hat aber auch verdammt viel Spaß gemacht".

(anw)
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