Viersen Schnelleres Internet für 35.000 Haushalte

Viersen · In Alt-Viersen, Dülken und Süchteln baute die Telekom die Vectoring-Technik aus. Damit ist via Kupferkabel eine bessere Internet-Verbindung möglich. Zehn Prozent der Nutzer brauchen Alternativen

 Blick in einen Verteilerkasten: Insgesamt 300 wurden aufgerüstet, damit die Viersener schnelleres Internet bekommen.

Blick in einen Verteilerkasten: Insgesamt 300 wurden aufgerüstet, damit die Viersener schnelleres Internet bekommen.

Foto: busch

Ab sofort können 90 Prozent der Haushalte im Viersener Stadtgebiet mit bis zu 40 Mbit pro Sekunde (beim Upload) im Internet surfen. Die Deutsche Telekom hat ihre Kupferkabel durch Vectoring-Technik aufgerüstet. Das Unternehmen investierte einen einstelligen Millionenbetrag; nähere Angaben machte die Telekom nicht. Die Stadt ist finanziell nicht beteiligt.

Innerhalb eines Jahres wurden in Alt-Viersen, Dülken, Süchteln und Boisheim 65 Kilometer Glasfaserkabel unter die Erde gebracht, 140 zweiflügelige, graue Schaltkästen und 160 schmalere Verteiler wurden aufgebaut. "Damit gibt es eine Versorgungsquote von 90 Prozent in Viersen", erläuterte Norbert Jansen von der städtischen Wirtschaftsförderung. Bei Neuansiedlungen von Firmen gelte die erste Frage der Auffahrt zur Datenaufbahn: "In Viersen ist deshalb aber noch niemand abgesprungen", betonte Jansen.

 Auf der anderen Seite des Verteilers: Bürgermeisterin Sabine Anemüller und Wirtschaftsförderer Norbert Jansen (rechts) mit Vertretern der Telekom.

Auf der anderen Seite des Verteilers: Bürgermeisterin Sabine Anemüller und Wirtschaftsförderer Norbert Jansen (rechts) mit Vertretern der Telekom.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Gestern konnte Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) zwei filigrane Glasfaserkabel miteinander verbinden. Dies war der offizielle Start für die schnelle Internetverbindung am Verteilerkasten Bachstraße 201 in Dülken - aufmerksam beobachtet von den Kindern der angrenzenden Albert-Schweitzer-Grundschule. Auf die Frage: "Was machen Sie da?", erklärte die Rathaus-Chefin, wie der graue Kasten für schnelleres Internet sorgt. Das interessierte den Nachwuchs: "Dann können wir besser Fernsehen übers Internet gucken."

Wie die Technik funktioniert, erklärt Daniel Breuer, Regiomanager vom Telekom-Infrastrukturvertrieb. Elektromagnetische Störungen auf dem Kupferkabel werden reduziert. Über Verteilerkästen werden Knotenpunkt und Kunden verbunden.

Dass die Viersener nun besser surfen können, ist in der Freizeit gefragt, aber insbesondere am Arbeitsplatz: "Schnelles Internet ist ein Standortvorteil für Firmen und für Wohnquartiere", sagte Anemüller. In den kleineren Nachbarkommunen Brüggen, Schwalmtal oder Niederkrüchten soll das schnelle Internet über Glasfaser erreicht werden. In Viersen sind zehn Prozent aller Haushalte bisher nicht an das Kupferkabelnetz angebunden. "Für sie müssen wir individuelle Lösungen finden", meinte Norbert Jansen. Bei Neubauten werde auf ein Glasfasernetz mit FTTH-Technik gesetzt. So sind etwa 500 weitere Anschlüsse in den Baugebieten Süchteln, Burgfeld und Robend geplant.

Doch der aktuelle Ausbau wird langfristig nicht genügen, damit Viersen auf der Datenautobahn nicht abgehängt wird: Breuer kündigte gestern an: "In drei Jahren wird eine neue Software für Super-Vectoring sorgen."

(RP)
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