Nachwuchsregisseur Nicolas Heinzel Schüler (17) dreht Gänsehaut-Drama

Viersen · Der 17-jährige Nachwuchsregisseur Nicolas Heinzel drehte jetzt für sein neues Projekt "The Lost Destiny" in einem Privathaus in Viersen. Zum ersten Mal arbeitete er mit professionellen Schauspielern zusammen. Wir waren bei den Dreharbeiten dabei.

 Zwei Tage lang drehte der 17-jährige Schüler und Nachwuchsregisseur Nicolas Heinzel — unterstützt von einer zwölfköpfigen Film-Crew — in Viersen seinen neuen Film „The Lost Destiny“ ab. Nicolas Heinzel

Zwei Tage lang drehte der 17-jährige Schüler und Nachwuchsregisseur Nicolas Heinzel — unterstützt von einer zwölfköpfigen Film-Crew — in Viersen seinen neuen Film „The Lost Destiny“ ab. Nicolas Heinzel

Foto: Luca Glabach

Es ist früh am Morgen. Alles scheint ruhig am Limburgweg. Doch in einem Einfamilienhaus herrscht reges Treiben: Das Wohnzimmer ist zum Filmset umgebaut, Kameras und Videoleuchten sind aufgebaut. Die Küche ist zur Garderobe umfunktioniert und Schauspieler sowie Helfer hinter der Kamera machen sich bereit. Denn es ist der Erste von zwei Drehtagen für Nicolas Heinzels neuen Film "The Lost Destiny". Für die dreizehn Beteiligten bedeutet das viel Arbeit und Anstrengung. Doch die Mühe lohnt sich. Wer die Filme des 17-Jährigen kennt, spürt, dass der talentierte 17-jährige bereits schon jetzt viele Erfahrungen in seine Arbeit einfließen lässt. Zuletzt konnte er das in seinem Kurzfilm "The First Day" unter Beweis stellen. Dort drehte er mit seinen Freunden einen Film über einen vermeintlichen Banküberfall.

Doch im Vergleich zum letzten Mal hat sich einiges verändert. Erstmals hat Heinzel für eines seiner Projekte professionelle Schauspieler engagiert: "Ich musste bei meinen letzten Drehs erst einmal mit der Technik vertraut werden. Jetzt kann ich damit umgehen und mich auf andere Dinge konzentrieren", sagt er, "ich habe gemerkt, dass es nicht mehr ausreicht, mit Freunden zu drehen, weil sie als Laien nicht immer Talent haben. Das ist bei meinem neuen Projekt aber wichtig. Deshalb habe ich über Schauspielforen im Internet und über soziale Netzwerke die Rollen ausgeschrieben".

Ergattern konnten die Rollen Joris Schwarz (26) und Kati Iffländer (28). Sie spielen in "The Lost Destiny" ein Paar, das durch den Militäreinsatz des Mannes getrennt wird. Seine schwangere Frau muss der junge Soldat alleine zu Hause lassen. Joris Schwarz, der ein Studium im sprachwissenschaftlichen Bereich absolvierte, hat Heinzel zusätzlich bei seiner Arbeit hinter der Kamera geholfen und Dialoge überarbeitet: "Ich habe mich bei Nicolas beworben, weil er sehr engagiert bei der Sache ist." Kati Iffländer sieht es ähnlich: "Nicolas' Arbeit ist super professionell. Er überzeugt vor allem beim Schnitt. Seine Filme befinden sich auf einem wirklich hohen Niveau". Die 28-Jährige hat erst kürzlich ihren Abschluss als Film- und Fernsehschauspielerin an der "First Take Schauspielschule" in Köln gemacht. Trotzdem will sie offenbleiben für Projekte wie dieses: "Bei solchen Filmen kann man Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen, das ist sehr wichtig in der Branche."

Auch das Thema des Films ist dieses Mal ein ganz anderes. Viele der anderen Ideen, die Heinzel bereits umgesetzt hat, sind actionreich. Dieses Mal wollte der Nachwuchsfilmer etwas Emotionales drehen: "Ich wollte etwas Trauriges machen und die Leute damit berühren". Die Handlungen für seine Filme kommen von dem Schüler selbst. Inspiriert wird er von seinen Freunden, die ihn vor und hinter der Kamera unterstützen, so wie Max Krieger (16). Er ist Teil des Teams "Nordkanal-Fotografie", das ein Making-of der Dreharbeiten produziert.

Online soll der Film ab dem 30. Januar zu sehen sein. Und eins verspricht Heinzel schon jetzt: Es wird viele Gänsehaut-Momente geben.

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