Viersen Schüler malen Schilder gegen Hundekot

Viersen · Die Drittklässler der Martinschule in Süchteln wehren sich gegen die Hinterlassenschaften von Hunden auf dem Gelände. Sie haben selbst gemalte Schilder aufgestellt, um Halter zu sensibilisieren, die Haufen zu entfernen

 Die Kinder der Martinschule in Süchteln haben genug: Drittklässler Paul (vorn) und seine Mitschüler haben selbst gemalte Schilder aufgestellt. Sie wollen, dass Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Tiere entsorgen.

Die Kinder der Martinschule in Süchteln haben genug: Drittklässler Paul (vorn) und seine Mitschüler haben selbst gemalte Schilder aufgestellt. Sie wollen, dass Hundehalter die Hinterlassenschaften ihrer Tiere entsorgen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Kaum hat das leise Klopfen aufgehört, begutachten zwölf Paar Kinderaugen das Ergebnis. "Hoffentlich hilft das wirklich und hoffentlich klaut keiner die Schilder", sagt Mia und blickt auf das runde Schild mit rotem Rahmen, das einen Hund zeigt, der gerade ein Häufchen macht. Das ganze Bild ist mit zwei roten Balken durchgestrichen. Die Botschaft ist eindeutig: Hier sind Hinterlassenschaften von Vierbeinern unerwünscht.

An der Martinschule in Süchteln geht man einen neuen Weg, um die Problematik von nicht entsorgten Hundehaufen auf den Schulwiesen und Wegen in den Griff zu bekommen. Die Klasse A1 gestaltete im Unterricht Schilder, die auf die Problematik hinweisen sollen. Diese Schilder stellten die Drittklässler nun auf den Wiesen rund um das Schulgebäude auf. "Es ist leider so, dass viele Hundebesitzer ihre Tiere auf unseren Grünflächen und auf den Wegen, die zur Schule führen, Häufchen machen lassen und diese nicht entsorgen", sagt Schulleiterin Sabine Weuthen. Dieses Verhalten habe in letzter Zeit zugenommen. Stadtsprecher Frank Schliffke bestätigt, dass der Schulverwaltung Beschwerden vorliegen. "Das Problem besteht vor allem außerhalb der Schulzeit", sagt er. Weil Schulhöfe als Spielfläche freigeben seien, würden sie nachmittags nicht abgeschlossen - allerdings sind sie meist eingezäunt und Berichten zufolge damit von Hundehaltern gern genutzt, "weil der Hund dort nicht weglaufen kann", sagt Schliffke.

Immer wieder würden dadurch Schüler und Lehrer auf dem Weg zur Martinschule in die Hinterlassenschaften treten und so Schmutz und Gestank in die Schule bringen, berichtet Marion Bors, die die Idee zu dem Projekt hatte: "Gerade jetzt im Herbst mit dem Laub und der Morgendämmerung passiert es leider des Öfteren." Im ersten Anlauf sind neun individuell gestaltete Schilder entstanden, die die Kinder jetzt zusammen mit Hausmeister Theo Bender aufgestellt haben. Jedes Bild haben die Grundschüler laminiert und mit einem Holzstab versehen. "Es ist sehr ekelig, wenn man in einen Hundehaufen tritt. Mir ist das hier schon passiert", berichtet Hanna, während sie ihrem Klassenkameraden Paul das nächste Schild reicht. Der darf den Hammer unter Anleitung von Bender schwingen und das Schild in den Rasen klopfen. "Wir möchten mit dieser Aktion die Hundebesitzer sensibilisieren und motivieren, die Haufen mittels Hundekottüte zu entfernen", sagt Weuthen.

Gerne dürften die Tüten danach in den Mülleimern auf den Grünflächen der Schule entsorgt werden. Niemand müsse seine Tüte mit bis in die eigene Mülltonne schleppen. "Wir haben hier teilweise einen regelrechten Hundetourismus. Die Leute halten mit ihrem Auto auf dem vorderen Parkplatz, steigen aus, laufen einmal um die Schule, lassen ihren Hund machen und fahren weiter", berichtet Bender. Ganz wichtig ist allen, dass die Hundehalter wissen: Gegen Hunde hat keiner etwas, wohl aber gegen Menschen, die die Hundehaufen ihrer Vierbeiner einfach liegenlassen.

(tref)
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