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Niederkrüchten Schützen marschieren durchs Grenzland

Niederkrüchten · Am Wochenende feierten die Bruderschaften aus Brempt und Overhetfeld ihre Schützenfeste. In Brempt rasselten erstmals alle Offiziere mit dem Säbel, in Overhetfeld gab es eine prachtvolle Burg für König Hans-Willy Lynders

 Brempts Schützenkönig Stephan Winterscheidt ist auch Niederkrüchtens amtierender Bezirksschützenkönig

Brempts Schützenkönig Stephan Winterscheidt ist auch Niederkrüchtens amtierender Bezirksschützenkönig

Foto: j. Knappe

Zum Schützenfest der St.-Georg-Bruderschaft Brempt im Schwalmdorf rasselte es lauter als sonst. Major Jörg Haffke, General Edgar Haese und General-Adjutant Georg Daamen zogen dem kleinen 50 Personen starken Regiment der Brempter voran. Bisher trugen nur die Kommandierenden Säbel, jetzt waren erstmals alle Offiziere damit ausgestattet. "Dafür hatten wir im Festzelt in der verschließbaren Box noch Platz, wo sie während des Feierns untergebracht sind", sagte Andreas Krämer, seit fast 30 Jahren Fahnen-Offizier bei den Bremptern. Einen neuen und künftig festen Platz hat der Königsmaien. Statt beim König wurde er nun an der Kapelle aufgestellt, wo eine feste stationäre Einrichtung geschaffen wurde. Brempts Majestät Stephan Winterscheidt hatte bereits Erfahrung als König. Vor 20 Jahren war er Schützenkönig im Viersener Unterbeberich und drei Jahre Schülerprinz im Ummer. Er ist Niederkrüchtens amtierender Bezirksschützenkönig; seine Amtszeit klingt Mitte Juni beim Bezirksschützenfest in Ryth aus: "Das ist schon etwas Besonderes und selten, wenn ich als Brempter König im eigenen Dorf auch als Bezirksregent meine Gäste begrüßen kann", sagte er.

 In Overhetfeld wurde mit vielen Gästen gefeiert. König Hans-Willy Lynders war stolz auf seine prächtige Burg.

In Overhetfeld wurde mit vielen Gästen gefeiert. König Hans-Willy Lynders war stolz auf seine prächtige Burg.

Foto: j. Knappe

Die Brempter sind stolz auf ihren Kinderzug, der zum Klompenball mit selbstkreierten hübschen Tierklompen ins Zelt einzog. Bei der Königsparade ist der dritte Durchgang ein besonderer, weil sich die Züge einen Jux einfallen lassen. So traten die Offiziere als verkleidete Maler auf und gaben vor, ihren König (kaufmännischer Angestellter im Außendienst für Farben und Lacke) und Königin Raffaela zu porträtieren. Am Ende überreichten sie eine bunte Fotografie mit dem Konterfei der beiden. Die Kinder übergaben ihnen ein selbstbemaltes T-Shirt. 50 Jahre dabei ist das Dülkener Tambour-Corps, damit die Brempter beim Marschieren im Takt bleiben. Das erhielt als Dank ein Buch und einen Obolus für die Anschaffung eines neuen Instrumentes.

Bei der St.-Maria-Schützenbruderschaft Overhetfeld fehlte ein Anführer für den Schlüffkeszug, die in Zivil mit Spazierstock bei der Kirmes als letzte Einheit mitmarschieren. Auf den letzten Drücker gewannen sie Timo Bommert dafür. Seine Position als Fahnenoffizier übernahm Daniel Stapper.

Zum Schützenfest feierten die Overhetfelder Schillhusaren ihr 25-jähriges Bestehen - mit Gründungshauptmann Ingo Wolters. Am Sonntag begossen sie ihr Jubiläum, auch Ehrengäste waren eingeladen. Am Tag zuvor waren die Bruderschaften aus Elmpt, Oebel und Ungerath zu Gast, dann kamen Oberkrüchten und erstmals Hehler, weil sich die beiden Königshäuser gut kennen. Durch die starken Verbindungen des Königs zur Landjugend kamen viele aus ihren Reihen zum Feiern. Am Sonntagmorgen marschierten die Brüggener Bruderschaftler über die Schwalm und machte ihre Aufwartung. Die Lerchenmusikanten aus dem niederländischen Asenray sorgten zusammen mit den Schwalmtal-Musikanten und dem Trommlercorps Gut-Freund aus dem Ort, den der viermalige König und Vorsitzende "Manni" Fietz anführt, für den guten Ton beim musikalischen Frühschoppen.

Die stolze Königsburg seiner Majestät Hans-Willy Lynders schmücken vier Schützenfest-Fahnen, die er im Internet gesehen hatte und kaufte. Er machte zu seinem Schützenfest seinen Bruder Hermann-Josef Lynders und seinen besten Freund Tobias Köhler zu Ministern. Sein Opa und heutiger Ehrenvorsitzender Hermann Lynders war vor 50 Jahren König und 2003 sein Onkel Herbert Lynders. Eine weitere Plakette erinnert nun an sein schönes Schützenfest. Über den Königstisch im Festzelt baumelte ein Hirschgeweih - für ihn als passionierten Jäger die passende Deko.

Der Nachwuchs ist da: Die Overhetfelder freuen sich über zwei Jungengruppen von acht bis 16 Jahren sowie über das Mädel-Majoretten-Corps im grellgrünen Outfit, das beim Klompenball einen tollen Tanz vorführte.

(off)
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